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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
122.2003
Seite: 27
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2003/0027
4. März 1863

Die Hof Domänen Cammer zu Carlsruhe fasst am 4. März 1863 folgenden Beschluss: Der
Bürgermeister verweigert nach Bericht des dortigen Oberamtes (Emmendingen) die Zahlung
der Hand- und Spanndienste in Höhe von 65 fl. 50. Bezirks-Bauinspection wird daher ermächtigt
, Zahlungsanweisung an die Domänen Cammer zu ertheilen, da die Domänen Casse
die Kosten übernimmt.1^

1864

Zur besseren Stabilisierung erhält der Turm 1864 an seiner Stirnseite zwei schräg angesetzte
Strebepfeiler.134

Mitte Mai 1865

Die Pflasterung für die Dachtraufe der Kirche ist gerade fertig. Da trifft im Emmendinger
Bahnhof ein 21 z Sandstein ein (= 10,5 Ztr. = 1050 kg), der als Taufstein zu bearbeiten ist.135

3. September 1865

58 Sitzbänke sind in der Kirche aufgestellt. Nun kann die Einweihungsfeier am 3. September
1865 unter Pfarrer Karl Ludwig Wagner mit großer Anteilnahme der Bevölkerung stattfinden
.1^

Sommer 1866

Bei der Einweihungsfeier war die Kirche noch nicht vollständig fertig. Ihre Fertigstellung erfolgt
erst im Sommer 1866.137 Da mit dem Bau am 1. Mai 1862 begonnen worden war, beträgt
die Bauzeit etwas mehr als vier Jahre.

1861-1866

Der 1861 von dem badischen Bezirksbauinspektor Ludwig Arnold entworfene und 1866 fertiggestellte
Neubau der Köndringer Kirche bezieht den mittelalterlichen Chorturm ein. Er
nimmt in reicherer Gestaltung dessen gotischen Charakter auf: die gotische Eingangshalle im
Osten mit dem Christuskopf als Schlussstein und der neugotische Chor im Westen. Die Kirche
ist nun nicht mehr geostet, sondern gewestet.

Der mittelalterliche Turmstumpf ist mit einer Quaderimitation überzogen. Die neuen Turmobergeschosse
, besonders das filigrane Freigeschoss mit seinem achteckigen Turmhelm, sind
wohl als stark vereinfachte Abwandlung des Freiburger Münsterturms anzusehen.138

Noch 1866

Das Domänenamt berechnet noch 1866 sämtliche Kosten, die durch säumige oder nicht geleistete
Frondienste entstanden waren. Köndringen wird vor Gericht durch den Rechtsanwalt
Emil Barbo vertreten. Das Gericht fordert die Bezahlung, doch die Gemeinde weigert sich.

132 Hillenbrand (wie Anm. 3), S. 26. Obwohl Bürgermeister Dässler vor das Oberamt zitiert worden ist und
sich alle mögliche Mühe gegeben hat, das erforderliche Baumaterial zu beschaffen, ist doch diese Aussage nicht
ihre Tinte wert. Peter (wie Anm. 4), S. 35: Sie luden in den Steinbrüchen von Heimbach immer die kleinsten
Steine auf.

133 Hillenbrand (wie Anm. 3), S. 27.

134 Ebd., S. 11.

135 Erb (wie Anm. 45), S. 43.

136 Ebd., S. 43. Der Umzug in die neue Kirche wurde freudig begrüßt, da die Notkirche eben keine Kirche war.

137 Hillenbrand (wie Anm. 3), S. 27. Der Architekt der Kirche, Bezirksbauinspektor Ludwig Arnold, schreibt am
6. Juli 1866 in seinem Bericht an seinen Vorgesetzten in Karlsruhe: Der Gesamtbauaufwand bleibt beträchtlich
unter der genehmigten Summe.

138 Schmidt (wie Anm. 2), S. 307 f. Dieser vermerkt noch, dass die Hallenkirche viel breiter ist als ihre Vorgängerin
und dass die Emporenpfeiler auf dem Fundament des alten Langhauses stehen. Ferner sind die Treppenhäuser
zu den Emporen in den Flanken des Turmes angebracht. Der gesamte Bau bedient sich der Formensprache
der Gotik.

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