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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
122.2003
Seite: 101
(PDF, 58 MB)
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Leben lang der Unterschicht zuzurechnen waren, als auch auf Personen, die nur in einem Teil
ihres Lebenslaufs noch nicht etabliert waren, also normalerweise in ihrer Jugend und als junge
Erwachsene während der sogenannten Gesindedienstphase. Die Jungen durchliefen auf dem
Land häufig die Stationen Hirtenbube, Unterknecht, Knecht, die Mädchen stiegen von der
Untermagd zur Magd auf, bevor dann idealerweise die Verheiratung kam. Eine Gesindestelle
lief häufig nur ein Jahr, so dass sich das Gesinde immer wieder neue Stellen innerhalb oder
jenseits der Gemeindegrenzen suchen musste. Mobilität gehörte daher zur frühen Lebenserfahrung
.17

Catharina Rombach war in ihrem Leben von Beginn an nicht auf Rosen gebettet. Der Pfarrer
notierte im Taufbuch: Katharina Rombach geboren zu Steig auf dem freyen Feld unter
einer Tannen hinter der Eck aufs Abrahammen Hof den 27tn Oktober 1801. Die Mutter Kindbettete
aus, in Nro 30 aufs Konraden Hof im Würbstein. Gehört dieses Kind nicht dem Staate,
weil er die Jagd und hohe Jurisdiktion hat?1* Die Geburt im Freien unter einer Tanne und die
notdürftige Aufnahme in einem Bauernhof im Steiger Ortsteil Wirbstein künden nicht gerade
von behüteten Verhältnissen.

Über die Lebensverhältnisse von Catharina Rombach und ihrer ortsfremden Eltern machte
sich Pfarrer J.G. Burghart (1804-1822 Pfarrer in Breitnau) ab 1817 fortlaufend Notizen, wie

Abb. 2 Der Ortsteil Wirbstein, in dem Catharina Rombach auf freiem Felde geboren wurde. Links der Konradenhof
, rechts der Abrahamenhof (Erich Weber, Nr. Ka/70)

17 Hillard von Thiessen: Leben im Hochschwarzwald im 17. und 18. Jahrhundert. In: Rüdiger Hitz/Hillard von
Thiessen: Familie, Arbeit und Alltag in Hinterzarten 1600-1900. Konstanz 1998, S. 56-247, hier insbesondere
die detaillierten Ausführungen zum Gesinde S. 102-113. In der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sich an der Gesindedienstphase
gegenüber dem 18. Jahrhundert nichts grundsätzliches geändert.

18 Pfarrei Breitnau, Taufbuch 1784-1822, S. 70b. Im Eintrag des Taufbuches auf S. 70 bezeichnet der Pfarrer das
Kind als Catharina.

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