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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
122.2003
Seite: 145
(PDF, 58 MB)
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rungen und Ausstände [sei].3,1 Nach meinem Tode soll der halbe Nachlaß zur Bezahlung
der Theilungs=, Leichen-, Grabsteinkosten und zu römischkatholischen Zwecken verwendet
werden d. h. zur Auszahlung meiner Legate verwendet werden.

Die andere Hälfte soll nach meinem Hinscheiden meiner Haushälterin zu ihrer Nutznießung
bis zu ihrem Tode sein. Nach diesem soll Alles nach ihrem32 Willen d. i. nach den
ihr von mir mitgetheilten Absichten angewendet werden. Diese Legate sind folgende:
Johann Georgs33 Kinder sind:

Meine Bruders Kinder die weiland Agatha Gillmann geehelichte Grünfelder, deren verehelichter
Sohn Wilhelm Grünfelder, Stefanie Gillmann verwittwete Ludwig, Sophie Gillmann
geehelichte Merkt, Marianna Gillmann geehelichte Wirt.

Adam Gillmanns34 Kinder sind: Benedikta Gillmann, ge ehe lichte Johann Kümmerle,
Sohn Johann Konstantin Gillmann, verehelichten Landwirth, Rosa Gillmann, ledig, volljährig
.

Ich bestimme den Kindern der beiden verstorbenen Brüder35 sowie auch den Söhnen
der verstorbenen Benedikta und Agatha Gillmann jedem Einhundert Mark, sowie auch
der Schwägerin Klara36 Einhundert Mark31 zusammen: Achthundert Mark. - Die Schuld
des verstorbenen Bruders Johann Georg Gillmann schenke ich Kapital samt vielen Zinsen
.

Nach meinem Tode sollen Fünfhundert heilige Seelenmessen gelesen werden für meine
Seelenruhe.

In den Kirchenfond3* Merdingen sollen Dreihundert Mark bezahlt werden zur Abhaltung
von drei Jahrtagsmessen für mich und meine verstorbenen Eltern Ludwig39 und

ein Eintrag zu Gillmann Benedikt, Pfarrer. Auch er wird als in der Scheffelstraße 5 wohnhaft aufgeführt. Die
Durchsicht der nach 1897 erschienenen Bände des Freiburger Adreßbuchs führte zu dem Ergebnis, dass Maria
Magdalena Flum anscheinend noch bis 1923 am einstigen Domizil ihres verblichenen Dienstherrn wohnhaft
blieb, wobei sich aus den in den genannten Jahrgängen enthaltenen Straßen- bzw. Häuserverzeichnissen ergibt,
dass die Pfarrwohnung im zweiten Stock des besagten Gebäudes lag. Für die Jahre vor 1897 förderte eine Durchsicht
der Freiburger Adreßbücher bezüglich Benedikt Gillmann und Magdalena Flum folgende Resultate zutage:
1891: kein Eintrag; 1892: kein Eintrag; 1893: Brombergstraße 34 (S. 194); 1894: Kirchstraße 21 (S. 206); 1895:
Kirchstraße 21 (S. 228); 1896: Scheffelstraße 5 (S. 209). Gemäß einer im StadtAF lagernden Meldekarte starb
Maria Magdalena Flum am 25. Februar 1925 in der Talstraße 31, wo sie seit dem 2. Januar 1923 gewohnt hatte.
Den im EAF lagernden Kirchenbücherduplikaten der Freiburger Pfarrei St. Johann (darin: Totenbuch vom Jahr
1925, nach Bogen geordnet, hier S. 3) lässt sich darüber hinaus entnehmen, dass Gillmanns ehemalige Haushälterin
ebd. als led[ige] Pfründnerin im sogenannten 'Marienhaus' (ein heute noch bestehendes Alten- und Pflegeheim
) gelebt hatte und am 27. Februar 1925 beerdigt wurde.

30 Im Originaltext: Universalerbin.

31 So das Satzende im Freiburger Autograph.

32 Im Originaltext unterstrichen.

33 Bruder des Erblassers. Zu ihm siehe Anm. 22.

34 Zweiter Bruder des Erblassers. Das Alter Adam Gillmanns wird in einem am 7. März 1848 ausgestellten Armenzeugnis
mit 28 Jahre angegeben. Laut Geburtsbuch der Gemeinde Merdingen (Mikrofilm im EAF), S. 59,
wurde Adam Gillmann am 12. Dezember 1819 geboren.

35 Gemeint sind also die Nachkommen der bereits genannten Brüder Johann Georg und Adam, von denen vor allem
der schon genannte Johann Konstantin Interesse verdient, war dieser Sohn Adams doch der Vater des späteren
Merdinger Bürgermeisters Anton Gillmann (1904-1967; Amtszeit: 1948-58), der auch überregional politisch
aktiv war (1952/53 Mitglied der verfassungsgebenden Landesversammlung von Baden-Württemberg, seit
1953 Mitglied des Landtags [CDU]).

36 Im Originaltext oberhalb der Zeile nachgetragen. Klara war die Ehefrau Adam Gillmanns.

37 Im Originaltext folgt nach Mark: Alles.

38 Im Originaltext folgt nach Kirchenfond: in.

39 Gemäß dem am 7. März 1848 für Benedikt Gillmann ausgestellten Armenzeugnis (hierzu Anm. 34, sowie die
weiteren Ausführungen dieses Beitrags) war der Merdinger Landwirt Ludwig Gillmann bereits im Jahr 1836 verstorben
. Aus dem Taufregister der Gemeinde Merdingen (Mikrofilm im EAF), S. 27, geht hervor, dass Benedikt
Gillmanns Vater im Jahr 1785 geboren wurde. Als Ludwigs Eltern werden ebd. ein Benedikt Gillmann sowie
eine Magdalena Schnurr genannt.

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