Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
123.2004
Seite: 24
(PDF, 49 MB)
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Abb. 4 Nordostbau nach der Kriegszerstörung 1944, von der Niemensstraße aus gesehen. Im Erdgeschoss ehemals
der Speisesaal mit Tür und seitlicher Handwaschnische, darüber der Festsaal mit aufstuckierter Wandverkleidung
. Das senkrechte Mauerstück darüber ist Teil des hofseitigen Treppenturms (UBA, Akten FR 0-555, Peterhof

- Bauwerksnummer 03105550, PET 210)

rippen und aufstuckierten Zwischenrippen überspannt (Abbildung 5). Diesem Rippengewölbe
in mittelalterlicher Tradition stehen die auf Wände und Decken applizierten „modernen" Re-
naissance-Stuckaturen gegenüber - ein für das Freiburg des späten 16. Jahrhunderts typischer
Kontrast. Die Stuckdekoration ist die reichste Ausstattung aus der Renaissance, die sich in
Freiburg erhalten hat: An der Nord- und Südwand stehen oberhalb eines Gesimses Apostelfiguren
, gerahmt von Blendbögen mit Roll- und Beschlagwerk. Ähnliche Ornamente weisen
die runden Fensternischen und die Pilaster zu beiden Seiten der Tür auf. Auf dem segmentbo-
gigen Türsturz laufen die Gewölberippen aus, das heißt die Türöffnung liegt im Bereich des
größten Gewölbedrucks: manieristische Bauweise im Widerspruch zur Statik.

Unterhalb des von Evangelisten gerahmten Rundfensters steht im Osten der Altar, in dessen
Mensaplatte die Jahreszahl 1587 eingemeißelt ist. Die glatten Schlusssteine sind mit den Wappen
der Äbte Johann Jakob Pfeiffer (1601-1609) und Johann Schwab (1609-1612) bemalt;15
vermutlich fiel in ihre Amtszeit die Vollendung der Kapelle. Das Beschlagwerk an Fenstern
und Pilastern ähnelt denen des Festsaals. Offensichtlich wurden die repräsentativen Räume des
Peterhofes nach einem einheitlichen Konzept ausgeschmückt; Speisesaal und Abtswohnung
dürften entsprechend gestaltet worden sein. Ob auch die Einwölbung des mittleren Vorderhauskellers
(Abbildung 6) mit einem Kreuzgratgewölbe aus Backsteinen repräsentativen Zwecken
diente, ist nicht mehr zu klären. Die Datierung der Kellereinwölbung ist unklar: Die Back-

15 Nach Albert/Wingenroth (wie Anm. 2), S. 218 sind die Wappenmalereien nach altem Befund erneuert worden
.

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