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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
123.2004
Seite: 53
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von Grüninger in Straßburg, welcher dann 1512 und 1515 weitere Straßburger Drucke folgten. 1517
brachte Furter in Basel die letzte vom Autor selber besorgte Ausgabe heraus, die man, wie auch auf dem
Titelblatt vermerkt, als die vierte rechtmäßige ansehen darf."

Wolfgang E. Stopfel stellt 1999 fest:*

„Für die wohl ebenfalls in Freiburg erschienene zweite Auflage (mit einer Parallelausgabe in Straßburg),
1504, wurde das Buch IX, ,De origine rerum naturalium', durch neue Textillustrationen bereichert..."

Lucia Andreini beschäftigt sich im Jahr 2002 in ihrer Einleitung zum Nachdruck der
Grüninger-Ausgabe von 1508 ausführlich mit Drucker und Druckort vor allem hinsichtlich der
von Gregor Reisch autorisierten Ausgaben; dabei berücksichtigt sie - wie vor ihr bereits
Robert von Srbik - die Vermerke und Hinweise in dem Text der von ihr eingesehenen Originale
.52 An anderer Stelle schildert sie den Lebenslauf des Druckers Johann Schott.53 Er ist am
19. Juni 1477 in Straßburg geboren, Sohn des dort tätigen Druckers Martin Schott und Neffe
des ersten elsässischen Druckers Johann Mentelin. Am 7. Dezember 1490 wird er an der Universität
Freiburg immatrikuliert, wo er u. a. Gregor Reisch als Lehrer hatte, erwirbt 1493 in
Heidelberg den Grad eines Baccalaureus und ist 1497 in Basel immatrikuliert. Der Tod seines
Vaters im Jahr 1499 zwingt ihn, dessen Straßburger Druckerei zu übernehmen. In der Folgezeit
ab 1503 verlegt er die Druckerei nach Freiburg und druckt dort zum erstenmal das Hauptwerk
seines früheren Universitätslehrers Gregor Reisch. Nach einem erneuten Aufenthalt in Basel
nimmt er 1509 die Druckertätigkeit in seiner Heimatstadt Straßburg wieder auf, wo er bis zu
seinem Tod tätig bleibt.

Lucia Andreini zitiert auch den entsprechenden Vermerk in der dritten von Gregor Reisch
autorisierten Ausgabe von 1508: Margarita Philosophica cum addictionibus novis: ab auctore
suo studiosissima revisione tertio superadditis. Jo. Schottus Argen', lectori S. Hanc eme, non
pressam mendaci stigmate, Lector: Pluribus ast auctam perlege: doctus eris. Basileae
MCCCCCVIII., was frei übersetzt bedeutet: Margarita Philosophica in dritter Ausgabe, die
vom Verfasser erweitert und sorgfältig überarbeitet worden ist. Johann Schott aus Straßburg
an den Leser: Kaufe sie [diese Ausgabe der Margarita philosophica], die nicht durch den
Makel der Lüge entstellt ist. Lies auch die erweiterte Fassung, dann wirst du gelehrt sein. Basel
1508. Dieser Hinweis an den Leser muss wiederum als Kennzeichnung des autorisierten Originals
im Gegensatz zu den von Grüninger bereits 1504 und 1508 in Straßburg gefertigten
unrechtmäßigen Nachdrucken gewertet werden, wobei Gregor Reisch den Namen des Straßburger
Druckers nicht ausdrücklich nennt, wie es seiner zurückhaltenden Art entspricht.

Eine kritische Überprüfung der zitierten Veröffentlichungen ergibt folgendes: In der „List of
Editions" und in dem Beitrag Robert von Srbiks ist wohl erstmals festgestellt worden, dass die
neulateinischen Vermerke in den autorisierten Ausgaben von 1503 und 1504 bei richtiger
Deutung jeweils klare Aussagen enthalten, dass nämlich die erste Ausgabe am 15. Juli 1503
in Freiburg von dem aus Straßburg stammenden Drucker Johann Schott gedruckt wurde und
die zweite Ausgabe am 16. März 1504 von dem Drucker Johann Schott, einem Straßburger
Bürger. Die Schlussfolgerung von Srbiks lautet, dass die zweite Ausgabe wohl auch in
Freiburg gedruckt worden ist, weil der Druckort nicht angegeben und der Drucker Johann
Schott - wie bereits in der ersten Ausgabe - als Straßburger Bürger oder als aus Straßburg
stammend bezeichnet wird und weil keine der von Gregor Reisch autorisierten Ausgaben eine
Verbindung zu Straßburg aufweist, zu der Stadt, in der Grüninger seine unrechtmäßigen
Nachdrucke herstellte.

51 Stopfel (wie Anm. 26), S. 208.

52 Andreini (wie Anm. 11), S. XI f.

53 Ebd., S. XXVIII ff. mit Anm. 79.

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