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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
123.2004
Seite: 60
(PDF, 49 MB)
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märz und der Revolution von 1848/1849" mit Flugschriften.5 Dabei beschränkte er sich aufgrund
seines Themas auf Lied- und Bildflugschriften.

Des Weiteren beschäftigten sich einige Gesamtdarstellungen zur Geschichte des Tagesschrifttums
mit den Flugschriften der 48er-Revolution, wie die Abhandlungen und Arbeiten
von Hermann Wäscher, Emil Dovifat und Karl Schottenloher.6

1.2. Die Sammlung und ihr Sammler

Die in dieser Arbeit behandelten Flugschriften entstammen einer geschlossenen Sammlung des
Stadtarchivs Freiburg im Breisgau. Der erste und umfangreichere Teil dieser Sammlung besteht
aus ca. 450 Flugschriften und Zeitungsbeilagen, die sich auf die verschiedensten Ereignisse
der badischen und gesamtdeutschen Revolution bezogen.7 Der zweite Teil kam später
hinzu und wurde als Loseblattsammlung in einer Mappe angefügt.8

Diese Sammlung deckt hinsichtlich Funktion und Öffentlichkeitscharakter ihrer Dokumente
ein breites Spektrum ab, die meiner Meinung nach einen repräsentativen Überblick über die
Flugschriftenproduktion der damaligen Zeit geben.

Die Sammlung wurde 1852 von Cajetan Jäger angelegt und 1875 in gebundener Form dem
Stadtarchiv übergeben. Jäger wurde 1798 in Konstanz geboren. Nach seinem Studium in Freiburg
arbeitete Jäger zunächst als Rechtspraktikant. Seit 1828 war Jäger für ein Jahr als Assessor
beim Bezirksamt Boxberg tätig. Von 1829 bis 1836 arbeitete er in derselben Funktion im
Bezirksamt Tauberbischofsheim. 1836 übernahm Jäger eine Stelle als Sekretär beim Hofge-
richt des Oberrheinkreises in Freiburg. Seine zunächst nebenamtliche Tätigkeit als Aushilfsredakteur
bei der „Freiburger Zeitung" machte er zu seinem Hauptberuf, nachdem er - möglicherweise
im Zusammenhang mit der Revolution 1848/49 - den Staatsdienst verlassen hatte.
Wegen Differenzen mit dem Verleger Poppen über die Art der redaktionellen Gestaltung der
„Freiburger Zeitung" verließ Jäger 1854 die Redaktion. 1855 wurde er Archivar am Stadtarchiv
in Freiburg, das er bis 1879, als ein Augenleiden ihn zwang, seine Stellung zu kündigen, verwaltete
.9

Neben seiner beruflichen Tätigkeit verfasste er Publikationen über die Geschichte Freiburgs
und Badens und arbeitete für gemeinnützige Institutionen. Von 1846 bis 1880 stand er der „Be-
schäftigungs- und Versorgungsanstalt für erwachsene Blinde" und deren Gründungsverein als
Sekretär zur Verfügung. Zudem fungierte Jäger auch als Sekretär und Kassierer der „Historischen
Gesellschaft" in Freiburg und war Mitglied bzw. Ehrenmitglied beim „Kirchlich historischen
Verein der Erzdiözese Freiburg" und dem „Breisgau Verein Schauinsland". Des Weiteren
spielte er bei der Gründung der Städtischen Altertümersammlung eine maßgebliche Rolle
und war für deren Ausbau bis ins hohe Alter tätig.

Im Alter von 89 Jahren starb Jäger am 27. August 1887. Im Nachruf vom 28. August 1887
in der „Freiburger Zeitung" wurde Cajetan Jäger als sichere Auskunftsquelle auch in den geringfügigsten
Dingen beschrieben.10

5 Ulrich Otto: Die historisch-politischen Lieder und Karikaturen des Vormärz und der Revolution von 1848/
1849. Köln 1982.

6 Hermann Wäscher: Das deutsche illustrierte Flugblatt. 2 Bde. Dresden 1956; Emil Dovifat: Handbuch der Publizistik
. 3 Bde. Berlin 1969; Karl Schottenloher: Flugblatt und Zeitung. Ein Wegweiser durch das gedruckte
Tagesschriftentum. 2 Bde. Berlin 1922, Nachdruck München 1985 (Bibliothek für Kunst- und Antiquitätenfreunde
, Bd. 21).

7 Stadtarchiv Freiburg (StadtAF), Dvd 7680 RARA, Teil 1. Die ursprüngliche Bindung des Teils 1 wurde inzwischen
aus konservatorischen Gründen zugunsten einer Einzelblatt-Verwahrung aufgehoben.

8 Ebd., Teil 2, Sammelmappe.

9 Joachim Schaar: Leben und Werke Cajetan Jaegers. Freiburg 1985 (unveröffentlicht), S. 2 ff.

10 Ebd., S. 5.

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