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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
123.2004
Seite: 134
(PDF, 49 MB)
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Die auf die 11. Verordnung zum Reichsbürgergesetz gestützte „Arisierung" des von den
emigrierten und deportierten Juden zurückgelassenen Vermögens traf dreißig jüdische Häuser
des Stadtteils, die in den Jahren 1942 bis 1944 von der Reichsfinanzverwaltung konfisziert
wurden. Das bis 1941 im Besitz der Jüdischen Kultusvereinigung Breisach verbliebene Wohnhaus
des Synagogendieners (Lgb. Nr. 647/1) wurde 1942 auf die Reichs Vereinigung der Juden
in Deutschland überschrieben.3 Vier weitere Häuser, darunter das israelitische Gemeindehaus
(Lgb. Nr. 598), sind in den Jahren 1941 bis 1943 an private Käufer veräußert worden. Die folgende
Bilanz dieses Raubes lässt die 1940 ins Grundbuch eingetragene Übereignung von zehn
jüdischen Häusern an die Stadt Breisach (Lgb. Nrn. 622 und 628), einen Landwirt in Achkarren
(Lgb. Nr. 617), einen Schreiner in Freiburg (Lgb. Nr. 597) und fünf Breisacher Käufer
(Lgb. Nrn. 557, 569, 608, 638, 660 und 660/1) außer Acht:

Jahr

Übereignung an
private Käufer

Übernahme durch die
Reichsvereinigung der
Juden in Deutschland

Konfiskation durch die
Reichsfinanzverwaltung

Häuser

1941

2





2

1942



1

24

25

1943

2



3

5

1944





3

3

zus.

4

1

30

35

Abb. 2 Die „Arisierung" jüdischer Wohnhäuser, 1941-1944 (Boll)

Wohnhäuser

90

60

30

1900 1910 1920 1930 1940

Abb. 3 Jüdische Häuser im Nordteil der Breisacher Unterstadt, 1897-1944 (Boll)

Die Reichsvereinigung der Juden war ein von den Nationalsozialisten herbeigeführter zwangsweiser Zusam-
menschluss der Juden in Deutschland. Die Reichsvereinigung unterstand mittelbar dem Reichssicherheitshaupt-

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