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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
123.2004
Seite: 197
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Abb. 1 Rudi Dutschke und Karl Dietrich Wolff vom SDS sprechen auf der Kundgebung zum FDP-
Bundesparteitag vor der Freiburger Stadthalle (Archiv Soziale Bewegungen Freiburg)

an die Stadtverwaltung.25 Die Situation wurde zunächst unterschätzt: In einem Schreiben ans
Bürgermeisteramt heißt es, es wäre wohl nicht anzunehmen, daß in Freiburg die Schüler und
Lehrlinge den Betrieb [des Verkehrs; L.M.] stören werden.26 Dennoch wollte die Direktion der
Verkehrsbetriebe, zwar schlecht informiert, aber bereits in bester Fastnachts-Laune, auf alles
vorbereitet sein. Man könnte hier die bevorstehende Faschingszeit ausnutzen: Wenn sich jüngere
Menschen auf Schienen bzw. Straßen setzen nicht gleich Polizei, sondern Lautsprech[er]-
wagen mit moderner Tanzmusik. Kurze, launige Ansprache: Beim Sitzen auf der Straße frieren
auch junge Leute. Wenn vor den Wagen getanzt wird, können diese auch nicht fahren. Dann
Tanzmusik. Damit könnten Spitzen gebrochen und alles mehr in das Humorige verbogen werden
.21 Das Ordnungsamt beurteilte die Lage etwas ernster als die Kollegen von den Verkehrsbetrieben
und wies eindringlich darauf hin, daß bei der Einführung der Tariferhöhung auf
1. Februar mit Demonstrationen der Studenten zu rechnen sei. An der Freiburger Universität
sei die Lage gespannt. Es bedürfe nur eines Anstoßes, um die Studenten zu entsprechenden
Aktionen zu veranlassen.2* Am 25. Januar, eine knappe Woche vor der geplanten Einführung
der neuen Straßenbahntarife, fand deshalb eine richtungsweisende Besprechung der Stadtverwaltung
statt. In Erwartung der Proteste wurde der Termin zur Einführung erhöhter Tarife in
letzter Minute um genau einen Monat - und damit in die Semesterferien - verlegt. Die Bekanntmachung
an die Zeitungen und den Wochenbericht und die Entwürfe für redaktionelle
Veröffentlichungen wurden mit der Begründung technischer Schwierigkeiten rückgängig gemacht
.29 An diesen Beschlüssen waren die Verkehrsbetriebe und das Amt für öffentliche Ordnung
auf Direktorenebene in Rücksprache mit dem Oberbürgermeister (OB) Eugen Keidel

25 Vgl. Badische Zeitung v. 19.1.1968; Müller (wie Anm. 1), Dok.-Nr. 11109.

26 StadtAF, C5/5372; Müller (wie Anm. 1), Dok.-Nr. 8897.

27 Ebd.

28 StadtAF, C5/5372; Müller (wie Anm. 1), Dok.-Nr. 8898.

29 Ebd.

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