http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2006/0059
Abb. 9 Ein zufriedenes Paar, Mathilde und Franz Anton Keller
(aus: Talgang [wie Anm. 24], S. 68)
Jahren besuchte auch der zuvor genannte Schriftsteller Wilhelm Jensen den Kaiserstuhl und
kehrte bei Franz Anton ein.
Franz Anton: Ein unruhiger und neugieriger Geist
Mit 30 Jahren war Franz Anton nun bereits ein Herr in besten Vermögensverhältnissen. Es war
allmählich an der Zeit, ans Heiraten zu denken. 1893 ehelichte er Amalia Fichter, aus deren
Familie sich schon sein Vater eine Frau erwählt hatte. Der erwünschte Kindersegen blieb leider
aus und Amalie starb. Franz Anton hielt erneut Ausschau nach einer Lebensgefährtin, die
ihm Kinder schenken würde. Er machte Bekanntschaft mit Emilie Dubois, einer geb. Fichter
aus Achkarren. Sie hatte sich ins Elsass verheiratet, kam aber später wieder zurück. 1908 heirateten
sie und freuten sich auch bald auf das kommende Kind. Wie so häufig in damaliger Zeit
starben Mutter und Kind bei der Geburt. Franz Anton war kein Kind von Traurigkeit - auch
außerhalb einer Ehe konnte man Kinder bekommen! Aber schließlich drängte es den 66-Jährigen
doch, nochmals zu heiraten. Der Familientradition gemäß eine wesentlich jüngere Frau!
Eine Winzerstochter trat 1926 mit ihm vor den Traualtar und schenkte ihm nach fast genau
einem Jahr endlich den erwünschten Stammhalter: Franz Keller, geb. am 4. April 1927. Ein ungleiches
Paar waren die beiden, Franz Anton mit seinen 67 Jahren, Mathilde, geb. Schneider,
mit 27 Jahren. Auf dem Foto machen aber beide einen zufriedenen Eindruck. Lange durften sie
ihr Eheglück nicht genießen, denn Franz Anton starb bereits am 16. Dezember 1929. Nur zwei
Jahre lang war es ihm vergönnt, seinen kleinen Franz aufwachsen zu sehen.
59
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2006/0059