http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2007/0075
Abb. 3 Riemenzunge aus Buntmetall (Straßburger).
Abb. 4 Fragment einer Christusstatuette (Straßburger).
hunderts dürften von der Aufbereitung der Halden in dieser Zeit stammen. In dem Haldenmaterial
sind Fahlerze und gediegenes Silber nachgewiesen worden.18 Analysen von Erzen Anfang
des 20. Jahrhunderts ergaben u.a. einen Silbergehalt von über 1000 g/t.19 Es ist davon auszugehen
, dass reiche Silbererze im oberen Bereich der Lagerstätte Ziel des mittelalterlichen
Bergbaus waren. Südwestlich unterhalb der Siedlung und der Halden befand sich im 13./14.
Jahrhundert in der Willnau eine Schmelze, in der die Erze verhüttet wurden.20
Im 16. Jahrhundert scheint die Siedlung Diesselmuot weitgehend wüstgefallen zu sein. Auf
dem Pass lassen sich abgesehen vom Haidenmeierhof zu dieser Zeit keine Siedlungsaktivitäten
mehr feststellen. Stattdessen erscheint in den Urkunden für Personen die Herkunftsbezeichnung
„von dem Hofsgrund".21
Siedlung und Bergbau von Hofsgrund
In der zweiten erhaltenen Abschrift der Bergordnung Kaiser Maximilians I. von 1517 findet
sich der Vermerk Bergwerckhordnung in dem Hoffsgrundt.22 Dabei handelt es sich um die erste
Ortsbezeichnung dieser Art. Nach Abt Martin Gerbert von St. Blasien war die in der Schen-
18 Christian Schlomann/Helge Stehen: Über Sekundärmineralien vom Schauinsland. In: Aufschluß 39 (1988),
S. 227-240, hier S. 228.
19 Martin Henglein: Erz- und Minerallagerstätten des Schwarzwalds. Stuttgart 1924, S. 46ff.
20 Metallhüttenwesen im Südschwarzwald. Hg. von Gert Goldenberg, Jürgen Otto und Heiko Steuer. Sigmaringen
1996, S. 91 ff.
21 Vgl. Schlageter (wie Anm. 12), S. 141.
22 Paul Priesner: Der Bergbau im Schauinsland von 1340 bis 1954. I. Bd. Freiburg 1982, S. 28.
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