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KlASSe 77 c. • Ausgegeben am 10. April 1911.
KAIS. KONIGL. IHK PATENTAMT.
Österreichische
PATENTSCHRIFT N= 47228.
ROBERT WINTERHALDER in SCHOLLACH (BADEN).
Aufzugsvorrichtung für Schneeschuhläufer und Rodler auf Bergabhänge.
Angemeldet am 7. Jänner 1910. — Beginn der Patentdauer: 15. November 1910.
Aufzugsvorrichtungen für Schneeschuhläufer und Rodler, bei welchen ein mit Anhänge
Vorrichtungen versehenes endloses Zugorgan über motorisch angetriebene Rollen geführt wird,
sind bekannt. Die vorliegende Erfindung betrifft Verbesserungen an diesen Einrichtungen, um
einesteils die mit dem Zugorgan fest verbundenen Aufhänger in sicherer Weise um die Trieb-
5 Scheiben führen und gleichzeitig selbsttätig mit dem Haken des dem besonderen Zweck entsprechend
eingerichteten Rodelschlittens verbinden zu können.
In der Zeichnung ist die Vorrichtung nebst den zugehörigen Einrichtungen in beispiels-
weiser Ausführungsform dargestellt, und zwar in Fig. 1 in Seitenansicht, Fig. 2 im Grundriß,
Fig. 3 zeigt die am Drahtseil befestigte Anhängervorrichtung von der Seite gesehen. Fig. 4, 5
10 und 6 zeigen die Anordnung der Tragrollen mit Leitvorrichtungen des Drahtseiles im Ganzen
und im Detail von verschiedenen Seiten gesehen. Fig. 7 und 8 zeigen den Anhängerbügel in Rück-
und Seitenansicht. Fig. 9 und 10 die Umleitvorrichtung des Drahtseiles mit den Anhängern an
der Endstation. Fig. 11 den Auslauf der Umlauf Vorrichtung im Längsschnitt durch die Mitte.
Fig. 12 und 13 den zugehörigen Rodelschlitten in Seitenansicht und Draufsicht in der für die
15 Bergfahrt bestimmten Stellung. Fig. 14 in Seitenansicht in der für die Abfahrt bestimmten
Stellung.
Auf einer Drahtseilbahn (Fig. 1) bekannter Art, die auf an Masten mit Auslegern befestigten
Tragrollen läuft, sind in Abständen voneinander Bügel a unlösbar am Seile befestigt. Diese Bügel
sind nach der Außenseite der Seilbahn abwärts gebogen und jeder trägt eine, durch Scharniere /
20 angelenkte Rundeisenstange b (Fig. 3). Das Scharnier gestattet der Stange eine gewisse Beweglichkeit
nach vor- und rückwärts, ohne eine Biegung des Drahtseiles aus seiner Laufrichtung hervorzubringen
. An der Rundeisenstange hängt eine, mit zwei Bleikörpern beschwerte Kette c, mit
welcher ein zylindrisches Holzstück d verbunden ist, an dessen Ende sich die hinaufzuziehenden
Personen festhalten. Dieses Ende ist für die Rodler mit einem Ring versehen, woran derselbe
25 mittels einer später beschriebenen besonderen Vorrichtung den Schlitten einhaken und am Ziele
oder auch während der Fahrt durch Loslassen des am Schlitten angebrachten Handgriffes lösen
kann. Für Schneeschuhläufer kann der Ring auch als vollkommener Handgriff e ausgebildet
sein. Die zwei Bleikörper an der Kette, ebenso wie diese selbst, haben den Zweck, allzu große
Pendelbewegungen der ganzen Anhängervorrichtung sowie die Möglichkeit auszuschließen, daß
30 diese einmal durch eine heftige Bewegung nach der inneren Seilseite hinübergeworfen wird.
An beiden Enden der Bahn läuft das Seil um horizontale Scheiben, die von einem Motor
beliebiger Art angetrieben werden und von denen die untere mit einer in Fig. 9 und 10 dargestellten
Leitvorrichtung m ausgestattet ist, die aus einem trichterartig gestalteten Teil n für
den Einlauf der Anhängevorrichtung besteht, an den sich eine kreisförmige Führungsbahn o
35 anschließt, welche in den, der Stärke der Anhängerhandgriffe c entsprechend verengten Auslauf p
für die Anhänger endigt. Am Ende des Auslaufes ist eine Einschaltvorrichtung angebracht, welche
den Anhängerring e selbsttätig in die Mitnehmervorrichtung des Schlittens einhängt. Dieselbe
besteht aus einem abgesetzten Teil «, der mit einem Einschnitt r versehen ist, in welchen der
Zughaken 3 des Schlittens eingesetzt wird, so daß der Handgriff e des Anhängers d beim Darüber-
40 hinwegbewegen unter Einwirkung der Federn q in denselben einfällt und den Schlitten mitnimmt
(Fig. 11 gestrichelt). Beiderseits des Auslaufes sind Federn q angeordnet, welche das Einfallen
des Handgriffes in den Haken des Schlittens unterstützen.
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