http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2008/0034
Abb. 4 Hans Sebald Beham: Luna. Kupferstich, 1539
(aus: Unger [wie Anm. 6], S. 141).
Abb. 5 Hans Sebald Beham: Sol. Kupferstich. 1539
(aus: Unger [wie Anm. 6], S. 143).
einer Luna-Kachel nach dem siebten Blatt Benams (Luna/Montag, Abb. 4), ebenso ein größeres
Kachelfragment mit dem Torso einer weiblichen Figur, die in ihrer linken Hand einen Stab
und in ihrer rechten einen nach oben geöffneten Halbmond hält. Einer Sol-Kachel nach dem
vierten Blatt der Beham-Serie (Sol/Sonntag, Abb. 5) gehört das dritte Fragment, das den
Unterkörper einer Figur von den Schenkeln bis zur Höhe der Brust im Profil zeigt. Sol trägt in
seiner sichtbaren rechten Hand einen Stab und ist mit einem Hemd mit reich gefaltetem Saum
sowie einer weit bauschenden Hose bekleidet. Am unteren Ende der Kachel ist die Mähne eines
Löwen erkennbar. Unterhalb der rechten Hand ist das gleiche Täfelchen wie bei der Saturn-
Kachel mit der Signatur des Modelmachers „AIW" angebracht.
Bislang kannte man aus der Kachelserie lediglich sechs Motive: Saturn, Merkur, Luna,
Jupiter, Mars und Venus. Eine Sol-Kachel ist zwar äquivalent zur Stichfolge angenommen
worden, jedoch ist bislang kein Exemplar mit dieser Darstellung überliefert." Das leider verschollene
, jedoch zeichnerisch dokumentierte Staufener Fragment vervollständigt nun diese
Serie. Im Original erhalten ist das Bruchstück mit der Darstellung des Krebses. Jedoch ist die
untere rechte Ecke mit dem Fuß abgebrochen, was bereits in der Zeichnung angedeutet wurde.
Das Fragment hat die Glasur verloren und besteht aus rötlichem Ton.
Der Ursprung der Kachelserie wird in einer Kölner Werkstatt vermutet.12 „Die Hauptverbreitung
[der Kacheln lag] entlang des Rheines, repräsentiert durch die Fund- und Aufbewahrungsorte
Amsterdam, Deventer, Duderstadt, Krefeld, Düsseldorf, Köln, Marburg, Bonn,
11 Unger (wie Anm. 6). S. 142.
12 Rosmanitz (wie Anm. 8), S. 243.
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