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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
127.2008
Seite: 36
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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Abb. 6 Abzeichnungen von Ofenkacheln aus der ..Oberrheinischen Apostelserie". Links heiliger Bartholomäus,
rechts heiliger Jakobus d. ä. Fundort: Burg Staufen, heute verschollen (aus: Bader [wie Anm. 1]. S. 51).

(Zwickel mit fliegenden Putten) zuzuordnen ist.21 Vertreter des letzteren Typs sind nur für
Staufen nachgewiesen.22 Die Apostelfiguren gehen auf eine Stichfolge zurück, die Hendrik
Goltzius nach zeichnerischen Vorlagen von Maerten de Vos gestochen hat (Abb. 7 und 8).23 Da
die „Oberrheinische Apostelserie" einen langen Verbreitungszeitraum aufweist und Rosmanitz
vor allem Kacheln des mittleren und späten 17. Jahrhunderts untersuchte, ging er davon aus,
dass die Verbreitung der Kacheln sporadisch im beginnenden 17. Jahrhundert einsetzt.24 Die
Goltzius-Vorlagen datiert er dabei in die Zeit um 1600.25 Eine solche Datierung aber führt im
Falle Staufens zu einem Konflikt, da der Zeitraum zwischen Anfertigung der graphischen Vorlage
, Umsetzung als Kachelmotiv und Entsorgung beziehungsweise Zerstörung des Ofens zu
knapp bemessen wäre. Vorausgesetzt, dass die Angaben des Fundortes in Baders Artikel richtig
sind (auch aus der „Stadt" Staufen gibt es Funde von Apostelkacheln) und es keine Weiterverwendung
der 1633 von schwedischen Truppen zerstörten Burg gab, muss der Ofen zumindest
vor der Besetzung der Burg entstanden sein. Die Burg blieb jedoch bereits ab 1602 mit dem
Tod des letzten Herrn von Staufen Georg Leo unbewohnt. Somit ist es wahrscheinlicher, dass
der Ofen bereits vor der Jahrhundertwende errichtet wurde.

Die Knappheit des Zeitrahmens zwischen graphischer Vorlage und Umsetzung als Kachelmotiv
stellte bereits Stelzle-Hüglin im Falle einiger in Freiburg gefundener Kacheln fest, die
bald nach 1600 entsorgt wurden. Sie erweiterte daraufhin den Zeitrahmen für die Herstellung
der Apostelserie und setzte deren Beginn bereits in die 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts - mit
„weitreichenden Konsequenzen: Die Stichserie von Goltzius könnte dann - wenn sie korrekt,

-1 Rosmanitz (wie Anm. 18). S. 142f.

22 Ebd., S. 142..

23 The Illustrated Bartsch, Volume 3 (Commentary): Netherlandish Artists. Hendrik Goltzius, hg. von Walter
L. Strauss, New York 1982, S. 326-333.

24 Rosmanitz (wie Anm. 18), S. 145.

25 Ebd., S. 142, Abb. 4.

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