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Abb. 5 Ausschnitt aus dem Freiburger Totentanz. Fassung von Wolfram Köberl aus dem Jahr 1963 (Europäische
Totentanz-Vereinigung).
Vermutlich wurde diese Malerei durch die Restaurierung von Dominik Weber im Jahr 1856
verändert, als er das Zifferblatt der Uhr dem nach einer Reparatur um die Hälfte verkleinerten
Zeiger anpassen sollte (Abb. 6).68 So wurde z. B. dem einen Gerippe statt der blanken Hippe69
ein Anker als Symbol der Hoffnung beigegeben.70 Diese Malerei war größtenteils unverändert
bis Ende der 1960er-Jahre zu sehen. Unter dieser Putzschicht befand sich noch das Original,
eine Scheinfassade aus dem 18. Jahrhundert, welche in den folgenden Jahren nach Abschlagen
der oberen Putzschicht freigelegt und restauriert werden konnte und die heutzutage zu sehen
ist (Abb. 7).71 Die „Badische Zeitung" schrieb im Juni 1970 zum endgültigen Abschluss der
Restaurierungsarbeiten: „Die Außenfassade der St.-Michaels-Kapelle sieht gegenwärtig wie-
ren und freundlicheren Anblick. Die Besuche dieses Ortes werden immer zahlreicher, und hiemit das Andenken
an die Abgeschiedenen, und an das Ende unserer Tage, Ignaz Felner: Gedanken und Empfindungen auf dem
Gottesacker, Hadamar 1808, S. V.
68 Vgl. Stiftungsvorstand an Weber, 12.5.1856, und Stiftungsvorstand an Uhrmacher Kubartz (?), 16.6.1856, EAF,
B81/3817.
69 Vgl. Felner (wie Anm. 66).
70 Dies ist auf einer Postkarte (gelaufen 1909), welche sich im Besitz des Verfassers befindet, deutlich erkennbar.
Auch auf der Fotografie bei Poinsignon (wie Anm. 25), S. 1, ist dieser Anker zu erkennen. Spätestens durch die
Restaurierung im Jahr 1928 wurde die originale Sense wiederhergestellt.
71 Badische Zeitung, 23.6.1970, Nr. 140.
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