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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
127.2008
Seite: 114
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Abb. 1 Hakenkreuzfahne am Neuen Rathaus: Unübersehbares Zeichen der nationalsozialistischen „Machtergreifung
" (StadtAF, M 7092/6).

Abschluss.3 Anlässlich der „Saarabstimmung" am 13. Januar 1935 beispielsweise hatte man
am Lanzengitter der Karlskaserne einen überdimensionierten „Abreißkalender" aufgehängt,
der täglich aufs Neue auf die immer geringer werdende Anzahl von Tagen verwies, die das
deutsche Saarland noch [...] vom Mutterland getrennt sein würde. Ein Banner mit der Aufschrift
Die Saar war, ist und bleibt deutsch! und ein Hakenkreuz arrondierten das Objekt zum
nationalsozialistischen „Gesamtkunstwerk" (Abb. 7).

Besonders kreativ zeigte sich in diesem Zusammenhang die NS-Volkswohlfahrt, welche die
runde, in Form eines natürlich ebenfalls überdimensionierten Spanschachteldeckels ausgeführte
Werbetafel initiiert haben dürfte, die leider nur auf dem hier abgebildeten Foto überliefert
ist. Hier wird eine Mutter mit ihrer halbwüchsigen Tochter gezeigt, beide richten ihren
Blick sehnsuchtsvoll in die Schwarzwälder Berge; selbstverständlich trägt das Mädchen BDM-
Uniform. Wahrscheinlich handelte es sich um eine Aktion des 1934 gegründeten und der NS-
Volkswohlfahrt unterstellten „Hilfswerkes Mutter und Kind", das sich insbesondere in den Bereichen
Wöchnerinnenfürsorge, Müttererholung und Kinderbetreuung betätigte (Abb. 8).

Auch viele andere Aktionen gehen dezidiert auf die NS-Volkswohlfahrt zurück, wie die
Frühjahrs-Hauptwerbung 1935, mit der im ganzen Stadtgebiet für die Unterstützung der Kin-

3 Vgl. Klaus Vondung: Magie und Manipulation. Ideologischer Kult und politische Religion des Nationalsozialismus
, Göttingen 1971, S. 74-87; Hans Hattenhauer: Geschichte der deutschen Nationalsymbole. Zeichen und
Bedeutung (Geschichte und Staat 285), München 1990, S. 162-166, sowie Peter Reichel: Der schöne Schein
des Dritten Reiches. Faszination und Gewalt des Faschismus, Frankfurt am Main 1993, S. 210-212.

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