http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2008/0138
Abb. 25 Vom Hitlerjungen zum Pfadfinder mutiert: Der „Kartenleser" von Nikolaus Röslmeir
(StadtAF, M 7022, Ordner).
Hitler-Platz umzubenennen, erhielt diese Idee auch in der Breisgaustadt, noch unter Oberbürgermeister
Bender, oberste Priorität. Wenige Tage später entschied der Stadtrat, einen Teil der
Kaiserstraße zwischen Siegesdenkmal und Karlstraße in Adolf-Hitler-Straße umzubenennen.85
Dieses kurze Straßenstück aber schien für die Ehrung des wichtigsten „Helden" auf Dauer
kaum ausreichend. Mitte Juni 1934 forderte der Schriftsteller Wilhelm Kotzde-Kottenrodt, der
als „Vertreter des Reichsbundes für Volkstum und Heimat" immer wieder von der Straßenbenennungskommission
zur Begut-achtung herangezogen wurde: Die bisherige Benennung einer
kurzen Straße nach dem Führer wird ihm nicht gerecht. Vielleicht kann sie beibehalten werden,
wenn wir dem Katisplatz seinen Namen geben. Er dürfte einmal das Erhebungsdenkmal tragen
- so würde sich alles aufs Beste verbinden.^ Tatsächlich wurde stattdessen zwei Jahre spä-
Beschluss, 4.4.1933, in: StadtAF, C4/XII/29/4.
86 Kotzde-Kottenrodt an Kerber, 15.6.1934, in: StadtAF, C4/XII/29/5. Zur Person Kotzde-Kottenrodts und seiner
Rolle bei Freiburger Straßenbenennungen vgl. Volker Ilgen: „Ein sichtbares Zeichen zum Gedächtnis der Helden
errichten". Krieg in Straßennamen, in: Kriegsgedenken in Freiburg. Trauer - Kult - Verdrängung, hg. vom
Arbeitskreis Regionalgeschichte Freiburg (Alltag & Provinz 6), Freiburg 1995, S. 131-169, hier S. 139-141 und
167 mit Anm. 23.
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