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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2009/0010
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identisch.9 Denkbar wäre aber auch, dass es sich um den 1258 auf der Schnabelburg bezeugten
Johannes de Waltchilche handelte.10

Mit St. Peter ist hier nicht das Kloster auf dem Schwarzwald gemeint, sondern eine kleine
Kirche am Ausgang des Elztals, die im frühen 19. Jahrhundert abgerissen wurde. Heute befinden
sich hier die Petershöfe. Diese Kirche und die benachbarte St. Martinskirche waren die
ältesten Kirchen im Elztal. Beide Gotteshäuser sind im Frühmittelalter errichtet worden und
waren die Pfarrkirchen für mehrere Orte im nördlichen Breisgau und im Elztal.

Johannes von Schnabelburg wurde Ende 1267/Anfang 1268 bei seinen Aktionen in der Freiburger
Gegend und auf der Schnabelburg von Johannes dem Amman begleitet. Bei diesen urkundlichen
Nennungen wird klar, dass er als Verwalter der schwarzenbergischen Güter im Elztal
bei der Herrschafts- und Besitzregelung der neuen Generation unerlässlich war. Auf seine
Erfahrungen stützten sich die Schnabelburger bei den Entscheidungen in den Jahren 1258 bis
1268. 1272 trat er als Zeuge für den Graf von Hohenberg auf.11 1281 wurde er mit einem Gut
in Lorch (bei Sexau, Kreis Emmendingen) durch Walter und Bertold von Eschenbach - den
Erben der Schwarzenberger Güter - beschenkt.12 In den Jahren bis 1286 scheint es zur Verleihung
der Ritterwürde gekommen zu sein, da er am 9. August dieses Jahres als her Johannes
der Amman, ein ritter bezeichnet wurde.13 1287 und 1299 war er als her Johanns der Amman
im Rat von Waldkirch vertreten.14

Im Jahr 1300 begann er, sich um sein Seelenheil Sorgen zu machen und stiftete das Augustinerchorherrenstift
Allerheiligen in Freiburg.15 Um das nötige Kapital dafür aufzubringen, veräußerte
er 1301 seine Burg in Waldkirch - die spätere Küchlinsburg - an Egenolf Küchlin.16
Die Küchlinsburg scheint sein eigener Besitz gewesen zu sein, da er sie ohne die ausdrückliche
Zustimmung der Herren von Schwarzenberg verkaufte. Dem Kloster Allerheiligen
schenkte er 1302 sein Gut in Lorch - sicher das gleiche, das er 1281 erhalten hatte - und ein
weiteres in Ihringen.17 Diese Übertragung von Besitz an Klöster war ein übliches Mittel zur
Altersversorgung reicher Bürger und Adeliger. Sie übergaben den Besitz und lebten dann bis
zu ihrem Tod in jenem Konvent. Es ist sicher kein Zufall, dass der Entschluss Johannes
Ammanns, seinen Besitz zu veräußern und damit ein Kloster zu gründen, zeitlich eng mit der
Verleihung der Stadtrechte an Waldkirch zusammenhängt. Am 23. März 1300 genehmigte Graf
Egino I. von Freiburg die Gründung des Klosters, während die Verleihung der Stadtrechte an
Waldkirch am 8. August desselben Jahres vollzogen wurde. Offenbar fühlte sich Johannes
Ammann in weltlichen Dingen nicht mehr gebraucht und wandte sich der Sicherung seines
Seelenheiles zu. Da man danach von ihm nichts mehr hört, außer dass er am 27. Mai 1317 starb,
kann man davon ausgehen, dass er noch 17 Jahre lang im Kloster als Laienbruder gelebt hat.
Diese Vermutung wird auch durch die von Heinrich Schreiber überlieferte Inschrift auf seiner
Grabplatte gestützt. Hierauf wird er fundator et conversus genannt, was als „Gründer und
Laienbruder" übersetzt werden kann.18 Wenn er 1258 etwa 20 Jahre alt war, dann hat er das
Kloster mit 62 Jahren gegründet und ist im Alter von ca. 79 Jahren verstorben.

9 Rambach (wie Anm. 6), S. 11.

!<> Urkundenbuch der Stadt und Landschaft Zürich (UBZ), Bd. III: 1255-1264, Zürich 1895, Nr. 1039, S. 124f.

11 FUB I, Nr. 251, S. 223f.

12 Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA), 13/17.
!3 FUB II, Nr. 35, S. 45f.

14 GLA, 67/1407; FUB II, Nr. 267, S. 330-332.
!5 FUB II, Nr. 286, S. 357f.

16 Karl Heinrich Leopold Eusebius Roth von Schreckenstein: Beiträge zur Geschichte des Stifts und der Stadt
Waldkirch, Teil I-III, in: ZGO 36 (1883), S. 212-240, 286-321 und 433-460, hier S. 215.

17 GLA, 13/17, Nr. 424.

18 Rambach (wie Anm. 6), S. 10. Siehe hierzu auch die Ausführungen zu dem erst spät belegten Rudolph Ammann.
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