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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2009/0030
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Südseite der reformierten Pfarrkirche St. Arbogast, die von einer zinnenbewehrten Mauer
mit zwei Tortürmen umgeben ist. Kirche, Beinhaus und ehemaliger Friedhof gehören zur
einzigen noch erhaltenen Wehrkirchenanlage in der Schweiz (um 1420).

Das Wandgemälde zeigt einen Ritter, der innerhalb des von Mauern umgebenen Fried-
hofberings neben seinem Pferd kniet und betet. Die aus ihren Gräbern gestiegenen Toten
verteidigen ihn gegen die Reiterschar, die den Ritter bedroht. Während die Darstellung
des Friedhofs mit der Ringmauer dem Friedhof in Muttenz entspricht, stimmen auf dem
Bild weder die Kirche noch Dorf, Berge oder See mit der Örtlichkeit überein.

Das Fresko bildet einen Teil des in Beinhaus und Pfarrkirche ausgeführten heilsgeschichtlichen
Gesamtprogramms, das zwischen 1507 und 1513 im Auftrag des Chorherrn
Arnold zum Luft von einem Künstler gemalt wurde, der in der regionalen Literatur als
Meister von Muttenz bezeichnet wird.

10. Wil / Kanton St. Gallen (ca. 1522)25

Im ehemaligen Beinhaus bei der Kirche St. Peter in Wil entstand 1527 ein Wandgemälde
mit dem Thema der „Dankbaren Toten". Vor Abriss des Beinhauses wurde diese Szene
abgezeichnet; die Skizzen befinden sich heute im Historischen Museum St. Gallen.

11. Baar / Kanton Zug (ca. 1545)26

An der westlichen Außenwand des alten Beinhauses, der heutigen Friedhofskapelle St.
Anna neben der Pfarrkirche St. Martin in Baar, hat sich eine Darstellung der „Dankbaren
Toten" aus der Mitte des 16. Jahrhunderts erhalten, die allerdings 1740 im Stil der Zeit
restauriert wurde. Dargestellt sind der von einer Mauer umgebene alte Friedhof und in
dessen Mitte das Beinhaus mit aufgestapelten Totenschädeln, vor denen der von Räubern
verfolgte Ritter kniend betet. Die skelettartigen Toten kommen aus dem Beinhaus und aus
den Gräbern hervor, bewaffnen sich mit Sensen und Hellebarden und vertreiben die drei
Räuber, die gerade von ihren Pferden gestiegen sind, um in den Friedhof einzudringen.

12. Zug / Kanton Zug (ca. 1549)27

Im alten Beinhaus St. Michael (heute Friedhofskapelle) auf dem Friedhof von Zug befindet
sich ebenfalls ein Wandgemälde mit dem Thema der „Dankbaren Toten". Dieses nur
noch schlecht erhaltene Fresko an der rechten Längswand ist in Komposition und Ausgestaltung
weitgehend identisch mit dem etwa zur gleichen Zeit entstandenen Wandbild
an der Außenwand des Beinhauses von Baar.

13. Muri / Kanton Aargau (1562)28

In dem 1535 erbauten Kreuzgang der Benediktinerabtei Muri befindet sich in einem der
Maßwerkfenster die Wappenscheibe des 1562 in der Schlacht bei Dreux gefallenen Jacob

25 Sörries (wie Anm. 6), S. 85; Johann Rudolf Rahn: Neue Funde. Die Wandgemälde in der Muttergottescapelle
und der Totencapelle zu Wyl im Canton St. Gallen, in: Repertorium für Kunstwissenschaft, 3. Bd., Stuttgart 1880,
S. 197ff. Vgl. auch Kapitel IV, Nr. 12.

26 Josef Grünenfelder: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Neue Ausgabe I (Die Kunstdenkmäler der Schweiz
93), Basel 1999, S. 51ff.; Sörries (wie Anm. 6), S. 85f.; Adolf Reinle: Pfarrkirche St. Martin in Baar, München
1968, S. 12f.; Linus Birchler: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug I (Die Kunstdenkmäler der Schweiz 5),
Basel 1934, S. 72f.

27 Sörries (wie Anm. 6), S. 85; Odermatt-Bürgi (wie Anm. 14), S. 183; Linus Birchler: Die Kunstdenkmäler
des Kantons Zug II (Die Kunstdenkmäler der Schweiz 6), Basel 1935, S. 122.

28 Sörries (wie Anm. 6), S. 86; Odermatt-Bürgi (wie Anm. 14), S. 132; Bernhard Anderes: Glasmalerei im
Kreuzgang Muri - Kabinettscheiben der Renaissance, Bern 1974, S. 45ff. und Tafel 11; Georg Germann: Die
Kunstdenkmäler des Kantons Aargau V (Die Kunstdenkmäler der Schweiz 55), Basel 1967, S. 380.

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