http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2009/0034
Abb. 2 Tod und Papst / Tod und Kaiser. 1596 nach dem Großbasier Totentanz gezeichnet von Hans Bock d. A.
(aus: Egger 2009 [wie Anm. 29], S. 33, Abb. 13).
Von besonderer Bedeutung ist bis heute die genaue Wiedergabe des Basler Totentanzes
mit Feder, Pinsel und Wasserfarben durch den Basler Topografen und Aquarellisten Ema-
nuel Büchel aus den Jahren 1770 bis 1773.33 Darin hat er jedes Tanzpaar mit den zugehörigen
Versen abgebildet und gleichzeitig dargelegt, wie sehr sich die einzelnen Darstellungen
des Basler Totentanzes seit den Zeichnungen von Matthäus Merian verschlechtert
hatten.
1806 hat Johann Rudolf Feyerabend34 den „Prediger Totentanz" noch einmal in dem
Zustand vor dem Abbruch aquarelliert; er ordnete dabei die von links nach rechts verlaufenden
Wandbilder in fünf untereinander liegenden Streifen an und fügte eine Vedute von
Dominikanerkirche und Friedhof hinzu. Als Vorlage diente ihm die Kupferstichfolge von
Matthäus Merian in der 1744 von Jacques-Antony Chovin überarbeiteten Fassung. Damit
ist es dem Maler gelungen, den Gesamteindruck der Totentanzfolge als Prozession und
auch die Umgebung des Friedhofs anschaulich festzuhalten. Zu den späteren Kopisten des
„Prediger Totentanzes" gehört auch der Basler Karikaturist Hieronymus Hess (1843).
Von dem „Predigertotentanz" beeinflusst sind außer Kleinbasel u.a. das um 1490 entstandene
Totentanzgemälde in der ehemaligen Dominikanerkirche zu Straßburg und der
Totentanzzyklus an der Kirchhofmauer in Kientzheim/Oberelsass, die beide nicht mehr
erhalten sind.35
33 Egger 2009 (wie Anm. 29), S. 37f.
34 Wunderlich (wie Anm. 1), S. 26f.; Hammerstein (wie Anm. 6), S. 187f. mit Abbildung; Egger 2009 (wie Anm.
29), S. 19f.
35 Zu Straßburg und Kientzheim siehe Kapitel IV, Nr. 7 und 11.
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