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Abb. 7 Tanz der Toten. Tafel XXXII aus dem Totentanzzyklus auf der Luzerner Spreuerbrücke, nach 1616 gemalt
von Caspar Meglinger und seinem Kreis. Hier tanzen und musizieren die Skelette im Kreis entgegen dem Uhrzeigersinn
und entgegen der bisherigen Tradition erstmals außerhalb des Beinhauses (aus: Glauser/Horat [wie

Anm. 58], S. 133).

Die dreieckigen Tannenholztafeln (ca. 90 x 160 cm) zeigen unten links die Wappen der
Stifter und rechts die Frauenwappen der Stiftergeneration; bei später hinzugekommenen
Bildtafeln sind die Wappen zusätzlich mit Schriftbändern versehen. Auf dem unteren Teil
des Rahmens stehen erläuternde Verse und die Namen der Stifter. Der Inhalt der Verse
stimmt allerdings nicht immer mit dem Bildthema überein.

Die ursprüngliche Reihenfolge der doppelseitigen Brückenbilder konnte aus dem 1637
publizierten „Klag-Spruch", einer Sammlung der Begleittexte, rekonstruiert werden.

23. „Todten-Tanz" von Matthäus Merian d. Ä. (1621)59

Dem gebürtigen Basler Matthäus Merian d. Ä. kommt das Verdienst zu, den Großbasier
Totentanz im Jahr 1616 gezeichnet und in Kupfer gestochen zu haben, und zwar in dem
Zustand, in dem er sich nach den zweijährigen Restaurierungsarbeiten durch Emanuel
Bock befand. Die erste Ausgabe dieses „Todten Tanz" wurde 1621 bei Johann Schröter
in Basel gedruckt. Sie enthielt die ursprünglich 38 Szenen von 1440 und die von Hans
Hug Kluber 1568 hinzugefügten vier Bilder, nämlich die Predigerszene mit dem Basler
Reformator Oekolampad (am Anfang) sowie Sündenfall, Selbstbildnis des Malers Kluber
und Bildnis von seiner Frau mit Kind (am Schluss). Bei jeder Szene waren auch die Originalverse
übernommen worden. Nach zwei weiteren Ausgaben durch den Basler Verleger
Mattheus Mieg (1621 und 1625) edierte 1649 - ein Jahr vor seinem Tod - Matthäus
Merian selbst die vierte Ausgabe in seiner Frankfurter Offizin. Er hatte dazu seine vor 33

59 Lucas Heinrich Wüthrich: Das druckgraphische Werk von Matthaeus Merian d. Ae., Bd. 3: Die grossen Buchpublikationen
I: Der Großbasier Totentanz u.a., Hamburg 1993, S. 345ff.; Egger 2009 (wie Anm. 29), S. 33ff.;
Kaiser (wie Anm. 1), S. 194f.; Schönlein /Wunderlich (wie Anm. 38), S. 22f.

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