Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2009/0061
I

3500 n

Lncncoi^T-uncncoi^T-Lncncoi^T-Lncncoi^T-Lncncoi^T-Lncncoi^T-Ln

00<»0)0)OOOT-T-CNCNCNCOCO'^-'^-'^-lOlOCDCDCDr^r^OOOOOOO)0)00

Zeit in Jahren

Abb. 1 Immatrikulationsfrequenz im Reich von 1385 bis 1505 mit Trendlinie (aus: Schwinges [wie Anm. 8],

S. 10).

Während des Spätmittelalters nahm die Gesamtzahl an Studierenden beachtlich zu (Abb. 1).
Etwa 2.500 neue Studenten strömten jedes Jahr an die Hochschulen des Reiches. Die jährliche
Wachstumsrate betrug durchschnittlich 1,75 %. Währenddessen ging die Bevölkerung, unter
anderem bedingt durch mehrere Pestwellen und Kriege, deutlich zurück. Diese gegenläufigen
Entwicklungen hoben sich erst seit 1475 langsam auf, als die Studentenzahl durch eine erste
Überfüllungskrise in den Universitäten stagnierte und die Bevölkerung wieder zunahm.8

Zwischen den nord- und süddeutschen Universitäten fand kaum ein Austausch von Studenten
statt, was bereits Ausdruck der Territorialisierung sein könnte. Zum anderen unternahmen
gutsituierte Studenten oft Bildungsreisen nach Italien, auf deren Weg sie einzelne Universitätsstädte
für Kurzaufenthalte aufsuchten. Besonders Basel, aber auch Freiburg hat als Durchreisestation
von seiner Lage profitiert.9

Eine weitere entscheidende Entwicklung ist, dass sich immer intensivere Wechselbeziehungen
zwischen der Universität und der städtisch-bürgerlichen Welt bildeten. Die stärkere Verflechtung
beider Körperschaften und das entstehende städtische Interesse, Studenten an den
Studienort zu binden, führten teilweise zu einer Hemmung der Mobilität. Dass durchaus die
Städte konkrete Vorteile aus Universitätsgründungen erwarteten, wird am Beispiel der Stadt
Basel deutlich. Der Basler Rat hoffte, Studierende und damit Geld ins Land holen und die
heimische Wirtschaft ankurbeln zu können. Er kalkulierte mit 20 Gulden als studentisches
Budget bei 1.000 veranschlagten Studenten. Hier zeigen sich klar ökonomische Erwägungen,
auch wenn die geplante Studentenzahl letztendlich nicht erreicht wurde.10

8 Rainer Christoph Schwinges: Universitätsbesuch im Reich vom 14. zum 16. Jahrhundert: Wachstum und Konjunkturen
, in: Geschichte und Gesellschaft 10 (1984), S. 5-30, hier S. 14ff.

9 Marc Sieber: Die Wanderung als Bildungselement, in: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde 65
(1965), S. 101-112, hierS. 110.

10 Hartmut Boockmann: Wissen und Widerstand. Geschichte der deutschen Universität, Berlin 1999, S. 93.

61

i


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2009/0061