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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2009/0078
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Gasthaus zum Kreuz y. Ir^arl Kunz GfUSS YOQ

föhrenthal-Glotterthal

Abb. 2 Das Gasthaus „Zum Kreuz" in Föhrental. Bis um 1900 waren hier das Rathaus, die Amtsstube und das

Ratszimmer untergebracht (Schröer).

ter mit Nahrungsmitteln wie Wein oder bei den nicht seltenen baulichen Aktivitäten des Klosters
wurde die Straße durch das Glottertal benutzt.

Die Lage eines Gasthauses an einer Landstraße war damit eine zentrale Voraussetzung für
eine dauerhafte Existenz. So heißt es auch im „Corpus Iuris" ausdrücklich über die Wandelwirtschaft
im Geiersnest: Die Bauern wechseln alle Jahr mit dem würthen, sie haben aber wenige
Gast, weilen allda keine Landstraß und gar selten eine Hochzeit.11 Dies traf auch auf die
Wandelwirtschaft in Heuweiler zu, wo es außerdem nur dreizehn Bauern gab, sodass sich aus
all diesen Gründen nur wenig Vorteil aus der Gaststätte ziehen ließ. Nur für wohl begüterte Personen
machte es Sinn, die Wirtschaft zu betreiben. Von der Wirtschaft allein konnte keine Familie
ernährt werden.22

Die große Bedeutung, die dem Standort zukam, verdeutlicht auch die Verlegung des Wirtshauses
vom Kreuzhof in der Mitte des Föhrentals auf die Kreuzmühle an der Landstraße. An
dieser Stelle ist das Gasthaus spätestens 1619 belegt und bis heute geblieben (Abb. 2).23

Neben der Bewirtung und Beherbergung der Reisenden kamen einer Gastwirtschaft wichtige
Funktionen innerhalb einer Gemeinde zu. Hierzu zählten die zur Verfügung Stellung von
Räumlichkeiten für amtliche und private Anlässe und die Versorgung mit Speis und Trank. Im
Wirtshaus fanden in der Regel alle Versammlungen der Gemeindemitglieder und des Gemein-

21 GLA, 65/558 Corpus Iuris, S. 1359.

22 GLA, 229/43197.

23 Gemeindearchiv Föhrental, Urkunde 4. Diese Information stellte mir freundlicher Weise Herr Strecker, Glottertal
, zur Verfügung.

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