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Abb. 8 Linien von Torres Vedras (Zeichnung: M. Straßburger nach Fletcher [wie Anm. 21], S. 10f.).
wurden bis 1811 mehrere Kilometer von Kommunikationswegen angelegt. Die Marine sicherte
die Flanke am Tagus. Damit waren die Linien nicht zu durchbrechen, und Wellington musste
nichts weiter tun, als die Stellung zu halten.
Wellington erkannte jedoch, dass die Linien allein nicht ausreichend waren. Daher befahl er
die Taktik der verbrannten Erde und die Zerstörung aller Brücken im Vorfeld der Linien. Die
Bevölkerung flüchtete sich hinter die Linien und nach Lissabon. Diese Taktik hätte im Falle
eines Angriffs der Franzosen nicht viel geholfen, sodass die Verteidigung sehr effektiv gestaltet
sein musste, insbesondere da weniger als 30 Meilen zwischen Front und Rückzugshafen
lagen. Täler und Pässe waren durch Dämme, Verhacke und Steinmauern versperrt. Wellington
und seinem Ingenieur Fletcher war bewusst, dass trotz natürlicher und künstlicher Barrieren,
Soldaten und Artillerie in den Forts und Redouten im Fall eines französischen Angriffs die
entscheidenden Faktoren sein würden. Wellington gelang es, eine Reihe von Angriffen der
Franzosen abzuwehren und diese zu schlagen. Er folgte Massena jedoch nicht nach Spanien.
Seine Absicht war es, die Franzosen tiefer nach Portugal zu locken. Mit einem Land ohne Ressourcen
und dem bevorstehenden Winter blieb diesen keine andere Wahl als der Rückzug.
Wellingtons Taktik wurde vor allem vom portugiesischen Rat kritisiert. Er betrachtete den
Rückzug der Alliierten als zu vorschnell, fast feige und meinte, dass dies eine Katastrophe für
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