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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2009/0109
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Abb. 9 Eppinger Linien: Tafeln und Nachbau einer Chartaque (Fotos: M. Straßburger).

später beiläufig erwähnt wird.25 Die Schanzen werden ferner als Gegenstrategie des Markgrafen
zu den Festungen der Franzosen beschrieben.26 Hier wird nicht nur der Zweck der Defen-
sionslinien verkannt, sondern auch außer Acht gelassen, dass die Franzosen am Rhein ebenfalls
zahlreiche Schanzen aufgeworfen hatten. Hinzu kommt die Verwendung einer falschen
Kartierung trotz einer zeitgenössischen Karte von 1701, d.h. an den bezeichneten Wegpunkten
befanden sich keine Schanzen und auch die Sperrmauer ist nicht vorhanden. Gersbach war zudem
kein Knotenpunkt im System der Defensionslinien.27 Der Broschüre liegt zwar eine gute
Idee zugrunde, jedoch hält der Text einer Prüfung nicht Stand.

Bestandteil des Schanzenweges sind die Nachbauten einer sechseckigen Schanze mit 60 m
Durchmesser, über 7 m Wallhöhe, 5 m breitem Graben, zwei in den Wall integrierten Gebäuden
und Gattertor sowie einer Chartaque. In modellhafter Form sollen sie Aspekte der Linien
vermitteln und werden durch Tafeln erläutert (Abb. 10). Die Schanze bei Gersbach ist ein Neubau
mit modernen Mitteln. Hinsichtlich Umriss, Wall und Graben sowie Zugang hält sich der
Nachbau der Schanze an die archäologisch-historischen Fakten. Abweichungen ergeben sich
teilweise durch versicherungstechnische Auflagen. Die Chartaque unterscheidet sich von der
Rekonstruktion in Eppingen im Wesentlichen dadurch, dass die Architektur an die regionalspezifische
Blockbauweise angeglichen wurde. Die Ausführung als Turm entspricht jedoch
nicht dem aktuellen Forschungsstand. Zudem ergibt sich durch die Anordnung der beiden Objekte
ein anderer Kontext, der weder die ursprüngliche räumliche Tiefe noch den historischen

25 Hannah Jahn/Monika Nethe: Als Spion unterwegs an den feindlichen Linien. Gersbacher Schanzenweg, Gersbach
2008, S. 12 und 23.

26 Ebd., S. 13.

27 Ebd., S. 6f. und 13f.

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