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Abb. 2 Freiburger Jugendwehr beim Sanitätsdienst, 28. September 1913 (StadtAF, K2/5 Schachtel 3, Nr. 2).

von 1913, das Jungen der Freiburger Jugendwehr beim Sanitätsdienst zeigt (Abb. 2). Sie tragen
einen Hut, wie er für die kolonialen Schutztruppen üblich war („Südwester").12 Knecht war
zeitweise führend in der Jugendwehr tätig, die 1911 von Generalleutnant Berthold von Deimling
, dem Kommandeur der hier stationierten 29. Infanterie-Division, gegründet worden war.
Deimling war an den Genoziden an den Herero und Nama in Südwestafrika zwischen 1904 und
1907 beteiligt und dabei zeitweise Kommandeur der Schutztruppe gewesen.13 Ziel der
Jugendwehren war, dem Militär in Kriegsspielen und Nationalismus vorgeschultes „Men-
schenmaterial" für den erwarteten oder gar ersehnten großen Krieg zuzuführen. In einem breit
angelegten Aufruf in verschiedenen Zeitungen hieß es: „In unserer verweichlichenden und dem
Gelderwerb nachhängenden Zeit tut es doppelt not, unserem Volk Jugendkraft und militärischen
Sinn zu erhalten, damit eine ernste Zeit uns nicht schwach finde."14

Das private Leben Knechts hatte sich durch die Heirat mit Gertrud Lehmann (1908) sowie
der Geburt der gemeinsamen Kinder Ilse (1909), Volker (1912), Sigrid (1915) und Günther
(1918) verändert.15 Seine militärische Karriere schritt voran, indem er 1913 zum Führer der neu
aufgestellten 1. Maschinengewehr-Kompanie des 113er-Regiments ernannt wurde. Das Regiment
wurde im Ersten Weltkrieg zunächst im Elsass eingesetzt, dann folgte die Verlegung an

12 Bild vom 28.9.1913, StadtAF, K2/5 Schachtel 3, Nr. 2.

13 Nach dem Ersten Weltkrieg sollte er eine rasante Wandlung zum Republikaner und bedingten Pazifisten durchlaufen
, die Freund wie Feind völlig verwirrte.

14 Zum Beispiel Freiburger Zeitung, 13.8. und 5.9.1911. Der Aufruf war neben Deimling auch von Oberbürgermeister
Winterer, Prorektor der Universität Fabricius, Generälen, Schuldirektoren sowie Bankier Krebs unterzeichnet
.

15 BArch, SSO/Knecht, Max/Lebenslauf 1937 und Führer-Fragebogen vom 25.2.1937.

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