http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2009/0135
Abb. 3 Reichs Statthalter Franz von Epp im Juni 1935 bei der Pflanzung einer „Kolonialeiche" vor der neuen
Universität (StadtAF, Kl/49).
west, ein Marineoffizier, die Vertreter der SS, SA und der verschiedenen Organisationen einen
Spatenstich getan hatten, endete dieser symbolische Akt (...)."59
Am selben Tage wurde eine Kolonialausstellung in der städtischen Festhalle eröffnet
(Abb. 4).60 Aufbau und Leitung der Ausstellung hatte Knecht an Dr. Wilhelm Winterer delegiert
. Winterer hatte das „feste Vertrauen in unseren Führer und Reichskanzler, daß er das Kolonialproblem
" zur rechten Zeit angehen werde. „Verdoppeln wir unsere Kenntnisse kolonialer
Sachgebiete, dann erleichtern wir auch unserem Führer sein schweres Amt. Die beste Gelegenheit
hierzu ist der Besuch der großen Kolonialausstellung in Freiburg i.Br., über die an
anderer Stelle schon geschrieben worden ist."61 Die Wanderausstellung umfasste auf 800 qm
Fläche zahlreiche Themen von Geschichte und Politik über Forst- und Landwirtschaft, Geo-
grafie und Verkehrswesen bis zu Siedlerleben, Tropenmedizin und Mission. Ergänzend zeigten
die Freiburger Buchhandlungen eine koloniale Bücherschau und die Universität ihre kolonialwissenschaftliche
Spezialsammlung an Büchern. Die hiesigen kolonialen Frauenvereine unterhielten
ein Kolonial-Cafe mit Produkten von deutschen Firmen aus den ehemaligen Kolonien.
Die städtischen Sammlungen steuerten ethnografische Leihgaben bei. Die Ausstellung sahen
über 22.000 Besucher, was als ein sehr gutes Ergebnis angesehen wurde.
59 Kolonial-Post, Nr. 7, 23.7.1935, S. 131.
60 Heiko Wegmann: Die „Große Deutsche Kolonialausstellung" in der städtischen Festhalle von Freiburg i.Brsg.
1935, siehe: www.freiburg-postkolonial.de/Seiten/kolonialausstellung.htm (19.3.2009).
61 Freiburger Zeitung, 17.6.1935, Abendausgabe, S. 2; ähnlich z.B. in der Freiburger Studentenzeitung, Nr. 5/1935,
S. 1.
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