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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2009/0201
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Das an sich schmale Bändchen erweist sich beim Lesen als inhaltsreiches, gut bebildertes, vielfältiges
und höchst informatives Kompendium zur neu geschaffenen Altarsituation. Es ist dabei mehr als eine
Rechtfertigung im Nachhinein, sondern ein Wegweiser zum historischen und theologischen Verständnis
des zentralen liturgischen Ortes im Freiburger Münster. Peter Kalchthaler

Peter Kalchthaler: Kleine Freiburger Stadtgeschichte, Friedrich Pustet Verlag, Regensburg 2006,
166 S., zahlreiche S/W-Abb. sowie 1 Karte.

Wie ausgreifend und fruchtbar die Beschäftigung Peter Kalchthalers, des Kunsthistorikers und Leiters des
Museums für Stadtgeschichte, mit seiner Heimatstadt Freiburg ist, macht ein Nachschlagen in dem
Online-Verzeichnis der Landesbibliografie Baden-Württemberg klar (Stand: Anfang Mai 2009): 131 Titel
des Autors des hier besprochenen Buches sind dort verzeichnet, die die verschiedensten Aspekte der
Geschichte und Kunstgeschichte der Breisgaumetropole behandeln - von der Kurzbiografie bis zum mehrfach
aufgelegten Buch, von der Geschichte („Kleine Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau", Freiburg
22004) bis zum aktuellen Brauchtum („Hexen, Lalli, Flecklehäs - Ein Führer durch die Freiburger
Fasnet, Freiburg 2007).

In der 2006 im Regensburger Verlag Friedrich Pustet erschienenen Veröffentlichung bietet der Autor
den Einheimischen und Reisenden wie überhaupt allen Liebhabern Freiburgs ein interessantes und gleichzeitig
kompaktes Nachlagewerk an, das auf 141 Seiten die Geschichte der Stadt von den ersten archäologischen
Funden der späten Altsteinzeit bis zur neuen Rolle der Stadt in der „Europaregion Oberrhein" im
21. Jahrhundert erzählt. Die folgenden S. 142-166 enthalten vier Zeit- und Persönlichkeitstafeln (S. 142-
150), eine Literaturliste (S. 151-153), ein Orts- und Personenregister (S. 154-163), eine Karte von Freiburg
(S. 164-165), eine Aufzählung der wichtigsten Internetadressen für eine Stadtbesichtigung und den
Bildnachweis (S. 166).

Außer dem Vorwort und dem ersten Kapitel ist jeder Abschnitt mit einem „informativen Schaufenster"
ausgestattet, das zu einem bestimmten Begriff detaillierte Hintergrundinformation liefert und die historische
Erzählung noch verständlicher macht. So kann man z.B. nützliche Informationen über den Ursprung
des Namens „Freiburg" erhalten oder in der biografischen Skizze des Kartografen Martin Waldseemüller,
dem „Taufpaten Amerikas", konzise Mitteilungen über das kulturelle Niveau der aus Freiburg stammenden
Humanisten bekommen. Dem Buch gelingt, was der Verfasser im Vorwort als Ziel des Werkes nennt
(S. 9), dem Leser „...größere Zusammenhänge sichtbar und nachvollziehbar aufzubereiten". Jede Besucherin
und jeder Besucher der Stadt Freiburg sollte in seinem Rucksack - neben dem Reiseführer - Platz
haben für diese lebhafte und gut dokumentierte kleine Freiburger Stadtgeschichte. Marco Leonardi

Thomas Kreutzer: Verblichener Glanz. Adel und Reform in der Abtei Reichenau im Spätmittelalter (Veröffentlichungen
der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg: Reihe B, Forschungen
168), W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2008, 582 S., 20 Abb.

Während die Geschichte der Abtei Reichenau im Früh- und Hochmittelalter das Interesse der Forschung
in besonderem Maße auf sich gezogen hatte, wurde dem Zeitabschnitt des ausgehenden Mittelalters nur
wenig Beachtung geschenkt. Mit den beiden 1925 von Konrad Beyerle veröffentlichten Jubiläumsbänden
- 1970 nochmals nachgedruckt - war scheinbar alles abgedeckt worden, auch das Spätmittelalter. Auch
die folgende Veröffentlichung zur 1250-Jahr-Feier (1974) bezog sich fast nur auf das frühe und hohe Mittelalter
. Nach der glanzvollen Zeit war das Kloster bereits ab der Mitte des 11. Jahrhunderts in eine Phase
des kontinuierlichen Niedergangs geraten, der dann 1540 mit der Inkorporation ins Hochstift Konstanz
abgeschlossen wurde.

Thomas Kreutzer setzte sich nun zum Ziel, an Stelle der plakativen Begriffe von Aufstieg, Blüte und
Verfall den langen Niedergang des Klosters als Phänomen eines vielschichtigen und differenzierten strukturellen
Wandels zu verstehen. Unter Anlehnung an den Begriff des historischen Wandels aus der historischen
Soziologie (Reinhand Bendix) entwarf er ein sehr differenziertes und faszinierendes Bild der alten
Benediktinerabtei im späten Mittelalter. Da die Veränderungen des Umfelds im Bodenseeraum umfassend
waren, hatten sie drastische Auswirkungen auf das Kloster.

Unter konsequenter Ausrichtung an dieser Fragestellung entwarf der Autor seinen Untersuchungsgang.
Nach einem breit angelegten chronologischen Überblick von beinahe handbuchartiger Qualität über die
Geschicke des Klosters vom späten 13. bis ins 16. Jahrhundert behandelt er im eigentlichen Hauptteil die

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