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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2010/0142
dungsgedicht von Halbmann. Wie sich der Sage nach das Projekt des Zähringerherzogs entwickelte
, schildern die folgenden Strophen des Gedichts:6

Und mitten in dem Thale

Erhob sich reich und groß

Im grünen Waldessaale

Die Stadt aus duffgem Schooß,

Und herrlicher und prächtiger

Gedieh die Saat im Gau,

Und größer wuchs und mächt'ger

des Herzogs stolzer Bau.

Da klang ein hell Geläute
Vom Thal gen Himmel auf,
Man sah da ein Gebäude
Voll Kunst bis an den Knauf.
Hoch ragte Freiburgs Münster
In Herrlichkeit und Pracht,
Aus all dem Waldesginster,
Wieys keiner hätf gedacht.

Und als er sah vollendet
Den Bau, wie erys gewollt,
Zum Herrn sich Berthold wendet,
Dass er ihn schirmen sollt.
Andächtig sank er nieder,
Mit ihm die Ritter all,
Hell klangen Freudenlieder
Zum lauten Glockenschall...

Was Berthold angestrebet,
Gar herrlich ist's gediehn;
Noch lebet, schwebt und webet
Sein Geist wie Morgenglühn.
Aus seiner Saat entsproßten
Der edlen Keime viel;
Sie blühten und sie schoßten
Und reiften frisch zum Ziel.

Typisch für die sagengerechte Gestaltung des historischen Stoffes ist vor allem die Personalisierung
des Geschehenen (Stadtgründung und Stadtentwicklung als Werk eines einzelnen
Menschen, hier des Herzogs Bertold) sowie die Einordnung in eine gleichsam heilsgeschichtliche
Perspektive („Zum Herrn sich Bertold wendet ...").

6 Freiburgs Gründung in: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau und ihrer Umgebung. Gesammelt und
mit geschichtlichen Nachweisungen hg. von Heinrich Schreiber, S. 4ff. Der Band wurde dem Gesamtverein für
deutsche Altertumskunde und Geschichte bei dessen Besuch der Stadt Freiburg im Breisgau im September 1867
als Festgabe überreicht. Im Vorwort betonte Schreiber die vaterländische Gesinnung, die in Freiburg wie seit Jahrhunderten
lebe als „Liebe für unser gemeinsames Vaterland, für dessen Gedeihen, Wissenschaft, Ehre".

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