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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2010/0153
„ Wohl aus dem Lande, da zieh ich nicht,
Hab niemand was gestohlen:
Und wenn ich hab was liegen lahn',
So darf ich 's wieder holen. "

Freiburger Geschichten aus dem 18. Jahrhundert

Im Frieden von Ryswijk fiel Freiburg, das von 1677 bis 1697 zu Frankreich gehört hatte, an
Habsburg zurück, doch 1713 wurde die Stadt im Spanischen Erbfolgekrieg erneut von französischen
Truppen belagert und in Brand geschossen. Ein Platz am Rande der ehemaligen Altstadt
erinnert mit seinem Namen an einen Erretter der Stadt aus der damaligen äußersten Gefahr
. Es war der Stadtschreiber Franz Ferdinand Mayer, der hier 1713 bei der Belagerung von
Freiburg durch französische Truppen angesichts der aussichtslosen Lage die weiße Fahne hiss-
te. Ein Gedicht von Eduard Brauer schildert „Freiburgs Rettung 1713" in einem Gedicht:18

O Freiburg, Freiburg, welch' Geschick
Beschied dir das Verhängnis!
Hart sitzt der Feind dir im Genick,
Dein Herz ist wund und trüb dein Blick
Vor Kummer und Bedrängnis.

Dein Hoffen war ein leer Phantom,
Die Kaiseradler weichen,
Zum Münster flieht dein Volk im Strom,
Umsonst, - bald sinkt auch Konrads Dom,
Ein Berg von Schutt und Leichen.

Schon tönt ein Knall wie Donnerhall;
Vom Grimm der Sturmkataunen
Brach deiner Mauern stolzer Wall,
Und rachelaut ob ihrem Fall
Aufjauchzen die Posaunen.

Wer weiß noch Hilfe ? Schrecken schlug
Des Rats und Adels Glieder;
Der Mayer war ein Doktor klug,
Der's Herz am rechten Flecke trug,
Ihn schlägt der Schreck nicht nieder.

Es ist nicht Täuschung, was du schaust,
Er schwingt sich auf die Mauer
Und winkt, von Kugelsaat umsaust,
Die Friedensfahn' in starker Faust,
Ein Fels im Hagelschauer.

Er stürzt sich durch der Franken Schar,
Das weiße Banner hebend,

18 Abgedruckt in Freiburger Lesebuch (wie Anm. 8), S. 50f.

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