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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2010/0162
pen nach dreitägiger Schlacht bei Beifort das Gedicht „Die Schlacht an der Lisaine", dessen
letzte Strophen, die wie das ganze Opus von national-deutschem Pathos zeugen, folgendermaßen
lauten:28

Also ward die Schlacht geschlagen,
Deren du in fernsten Tagen
Noch gedenkst, Germania.
Dreimal sank die Sonn' zum Meere,
Endlich scholl der Ruf im Heere:
„ Gott mit uns! Victoria!"

„ Gott mit uns!" Die Feinde fliehen,
Und die welschen Scharen ziehen
Südwärts ihrer Heimat zu.
Doch die Wege sind verschlossen;
Erst im Land der Eidgenossen
Finden sie erwünschte Ruh!

„ Gott mit uns!" Er hat gerichtet,
Frankreichs Heere sind vernichtet,
Die wir schlugen Streich auf Streich.
Aus zerstückten deutschen Landen
Ist ein einzig Volk entstanden
Und ein einzig deutsches Reich!

Aus dem 20. Jahrhundert

Zum Sommersemester des Jahres 1911 wurde der gebürtige Freiburger Walter Stegmüller als
„dreitausendster Student" der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg für das Studium der Medizin
immatrikuliert. Das Wintersemester 1911/12 wurde im soeben fertig gestellten neuen
Kollegiengebäude eröffnet. Den Karzer dieses Neubaus im Universitätsturm musste der gleiche
Walter Stegmüller als erster Delinquent beziehen, weshalb man ihm den Spitznamen „König
Zufall" gab. Seine Geschichte hat er unter seinem eigenen Konterfei an der Karzerwand in
folgenden Versen festgehalten (Abb. 4):29

Der eine lobt die Musenstadt
Am Neckar und am Maine,
Der andre die am Isarstrand,
An Saale und am Rheine.
Ich preise Freiburg nur allein,
Weil keine mir an Ehren
Dergleichen kann gewähren.

Es war der Sommer dieses Jahr's,

Der dem Studentenneste

Ein neu Ereignis hat gebracht

28 Abgedruckt in Freiburger Lesebuch (wie Anm. 8), S. 59-61.

29 Abgedruckt in Fritz Reiser: Das älteste Semester der Freiburger Studentenschaft und seine Freiburger Bank-
und Karzerpoesie, in: Freiburger Almanach 8 (1957), S. 56-61, hier S. 60f.

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