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Abb. 3 Unter den Merdinger Taufeinträgen des Jahres 1755 findet sich auch der Nachweis zu Franz (Franciscus)
Seiinger (18. Oktober 1755). Die als Taufpatin eingetragene Walburga Fränzle (Walburga Fräntzlerin) war eine
Nichte des Barockbildhauers Johann Baptist Sellinger. 1764 heiratete sie den gleichfalls als Bildhauer tätigen
Dominikus Scherer (Pfarrarchiv Merdingen, Tauff Buch [Liber baptismalis] = Teil 1 des sogenannten „Standesbuches
", Einträge von 1641-1758).
Joseph Seiinger (1770-1830), Johann Georg Frick (1740-1812), Anton Binz (1759-1826),
Andreas Fuchs (1761-1814), Ulrich Binz (als Vogtman der Maria Seiinger) sowie den
Merdinger Vogt Anton Weber. Die Identifizierung der genannten Personen bereitet kaum
Schwierigkeiten: Während in den drei Brüdern Franz, Johann und Joseph drei Söhne des
Erblassers greifbar sind, treten uns in Johann Georg Frick, Anton Binz und Andreas Fuchs drei
Schwiegersöhne des verstorbenen Sonnenwirts entgegen.40 Der als Vogtmann der Maria
Seiinger in Erscheinung tretende Ulrich Binz (1750-1825) war ein Bruder des Anton Binz, der
zuletzt genannte Vogt Anton Weber (1734-1822) fungierte hingegen wohl lediglich als Vertreter
Übrigens wird der als dritt ältester Sohn aufgeführte Joseph Seiinger als verehligt zu Offnadingen (bei Bad
Krozingen) bezeichnet. Gemäss Brommer (1963) (wie Anm. 1), S. 89f, war Johann Georg Frick (von
Wettelbrunn [südwestlich von Freiburg]) seit 1779 mit Maria Seiinger (1758-1836) verheiratet. Er ist als
Erblehensmeier des Fürstlich St. Blasianischen Niederen oder Kleinen Hofes in Wettelbrunn nachweisbar.
Außerdem war er ein Bruder des Gürtlers Joseph Frick (1739-1818), der u.a. von 1788 bis 1812 (mit einer
Unterbrechung vom 25. Januar 1799 bis 3. Mai 1800) als Stadtvogt von Staufen (südwestlich von Freiburg)
amtierte. Joseph Frick fungierte bei den Kindern seines Bruders Johann Georg als Taufpate. Im
Generallandesarchiv Karlsruhe lagern unter den Signaturen 65/11641 (S. 129-148) und 65/11643 (S. 171-198)
Abschriften eines Tagebuchs bzw. Hausbuchs des Vogtes Joseph Frick, die von dem Staufener Ratsschreiber und
Chronisten Rudolf Hugard (1863-1922, Bruder des Staufener Bürgermeisters Albert Hugard) in den Jahren 1891
bzw. 1908 angefertigt wurden. Am Schluss von GLA, 65/11643 (ohne Seitenzählung) findet sich darüber hinaus
ein 16 Seiten umfassendes Manuskript über das Fricksche Hausbuch, das wohl wiederum von Hugard stammt und
offenbar für eine Veröffentlichung bestimmt war. Für die entsprechenden Auskünfte und für weiterführende
Hinweise danke ich Prof. Dr. Konrad Krimm, Generallandesarchiv Karlsruhe, sowie Jörg Martin, Stadtverwaltung
Staufen. Ein weiterer Bruder Johann Georgs, Jakob Frick (1748-1816), ist gemäß schriftlicher Auskunft
(19.3.2010) von Dr. Christoph Schmider, Erzbischöfliches Archiv Freiburg, für das Jahr 1794 als Professor für
Dogmatik und Kirchenrecht am Gymnasium (Lyceum) in Konstanz sowie als Präfekt der dortigen Bibliothek
bezeugt und amtierte seit 1802 als Pfarrer von Wettelbrunn. Die auf den 9. Mai 1802 datierte Präsentationsurkunde
für Wettelbrunn führt Jakob Frick als Pfarrer von Stetten (wo?) auf. Zu Anton Binz siehe die folgende
Anmerkung. Zu Andreas Fuchs siehe Brommer (1979) (wie Anm. 1), S. 63f., wonach der Genannte aus
Eschbach stammte, der Sohn des dortigen Ortsvogts Josef Fuchs war, den (wiederum im Besitz St. Blasiens
befindlichen) „Großen Meierhof' in Eschbach (südwestlich von Freiburg) innehatte und seit 1784 mit Barbara
Seiinger (1766-1805) verheiratet war. Zu den genannten Personen siehe auch Hermann Brommer: Seiinger-
Frauen in den Höfen zu Wettelbrunn. Verwandtschaftliche Verbindungen zur Sippe des Merdinger Barockbildhauers
Sellinger, in: Badische Zeitung (Ausgabe Südlicher Breisgau) vom 29./30. August 1964, Nr. 199, S.
20. Weiter Rudolf Hugard: Zur Chronik des Bezirks Staufen. Staufener Bürgerfamilien (Fortsetzung), in:
Staufener Wochenblatt Nr. 149 (20. Dezember 1892), S. 1-3, hier S. 3 (mit leicht abweichenden Angaben zur
Amtszeit Joseph Fricks).
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