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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2011/0101
Abb. 4 Das einst im Besitz der Familie Seiinger befindliche Gasthaus „Sonne" in Merdingen. Ausschnitt einer

Postkarte um 1900 (Ralf Thomann).

summe von 100 Louisd'or44 schuldet, die offensichtlich einen Ausgleich für die Abtretung der
„Sonne" darstellt. Mit anderen Worten: Alles deutet darauf hin, dass der aufgrund seines
Erstgeburtsrechts zur Übernahme des Wirtshauses berechtigte Franz bereits wenige Tage nach
der Verlassenschaftsabhandlung des Jahres 1796 im Gegenzug zur besagten Zahlung auf die
„Sonne" Verzicht leistete und - ausgestattet mit einem relativ umfangreichen väterlichen Erbe
- alsbald wohl eigene Wege ging. Das Ende seines Lebensweges wird jedenfalls durch den
bereits erwähnten Eintrag im Sterberegister des Breisacher Pfarramtes markiert, das den
Sonnenwirtssohn im Jahr 1820 als ledigen Handelsmann bezeichnet.

Stellen wir nun die abschließende Frage, welche Gründe Franz Seiinger dazu bewogen haben
könnten, ausgerechnet in Breisach seinen Handelsgeschäften nachzugehen, drängen sich vor
dem Hintergrund der allgemeinen historischen Rahmenbedingungen zwei nahe liegende
Antworten auf: Zum einen bot die nur wenige Kilometer von seinem Geburtsort Merdingen
entfernte Stadt mit ihren zweifellos gut entwickelten Urbanen Strukturen sehr wahrscheinlich
ein gewisses Maß an gedeihlichen Grundlagen für kaufmännische Aktivitäten, zum anderen
wird man aber auch nicht unterschätzen dürfen, dass der in Breisach schon von alters her gegebene
Zugang zur Flussschifffahrt Anschluss an überregionale, ja internationale Handelsrouten

Eine in Frankreich gebräuchliche Goldmünze, die der spanischen Pistole nachgeprägt wurde. In Deutschland entspricht
sie dem Friedrichsd'or, Wilhelmsd'or usw. Warum Hans Jergs Abstandszahlung ausgerechnet in dieser
Währung erfolgte, wissen wir nicht. Möglicherweise hängt die Wahl der Münzsorte mit den französischen
Flüchtlingen zusammen, die sich in der damaligen Zeit in den rechtsrheinischen Gebieten aufhielten. Die bereits
ins Feld geführten Aufzeichnungen des Vogtes Joseph Frick (siehe Anm. 40) gewähren einige sehr interessante
Einblicke in die entsprechenden Verhältnisse vor Ort.

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