Freiburger historische Bestände - digital

Abb. 9

Nordwestliche Ecke der Schneeburg. Fenster im
1. Obergeschoss mit Gewände und originalem Verputz
(Foto: Heiko Wagner 2002).

kreis weist eine ähnliche Form auf, jedoch besitzt sie Buckelquader und ist auch hinsichtlich
ihrer frühen Geschichte noch zu überprüfen. Kennzeichen dieser „Kompaktanlagen" ist die abweisende
Ringmauer, die oft sehr hoch ausgeprägt und besonders auf der gefährdeten Seite
deutlich verdickt und mit gerundeten Ecken versehen ist. Die Wohnbauten treten architektonisch
kaum hervor und stehen nicht frei, sondern sind innen an die Ringmauer angelehnt. Der
zur Verfügung stehende Platz ist meist klein, der Burghof im Innern oft gering dimensioniert,
manchmal eher ein Lichtschacht als ein geräumiger Hof. Auf einen Bergfried als Symbol der
Burg wurde in dieser Zeit im Breisgau und in der Ortenau nicht selten bereits verzichtet, während
er in anderen Gegenden Deutschlands durchaus noch gebaut wurde. Ältere Rekonstruktionen
der Schneeburg wie etwa Burgmodelle in Vorgärten oder Zinnfiguren-Ausstellungen, die
einen ausgeprägten Turm zeigen, treffen nicht zu. Allenfalls die nördliche Schmalseite der
Schneeburg könnte etwas schildmauerartig erhöht gewesen sein.

Der auf drei Seiten umlaufende Graben der Schneeburg (eine der Seiten ist sehr steil und
benötigte keine zusätzliche Sicherung) erinnert an Neuenfels, an die Sausenburg bei Kandern
und an Burg Wiesneck (Buchenbach, Lkr. Breisgau-Hochschwarzwald) und dürfte ebenfalls als
Indiz für das spätere 13. Jahrhundert gelten.8

Im Bereich der Nordwestecke ist die Burg mit einer Höhe von ca. 13,50 m am besten erhalten
(Abb. 9). Das Mauerwerk aus den lokal vorkommenden Kalkbruchsteinen ist im unteren Teil
der Innenseite brandgerötet. Auf ein lichtloses Erdgeschoss von gut 4 m Höhe sind zwei Wohngeschosse
mit noch jeweils einem Fenster auf der Nordseite aufgesetzt. In der unteren Fenster-

Wagner (wie Anm. 4), S. 14, 106f., 122f., 130f. und 150f.

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