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Abb. 3 Federzeichnung Abt Steyrers (27.5.1760): Praedium Muckenhoffulmine incen-
sum conflagrat („Das Gut Muckenhof wird vom Blitz in Flammen gesetzt und
brennt vollständig nieder") (GLA, 65/552, S. 36).
und bis heute auf jammervolle Art und Weise von Gespenstern angegriffen und gequält worden
war [...]. Aber alle Menschen, GOTT sei Lob, und der größte Teil des Viehes entkamen unverletzt
aus diesem Haus; vom Hausrat und vom Mobiliar konnte indessen nichts den gefräßigen
Flammen entrissen werden. Zur gleichen Zeit schlug ein anderer Blitz im größeren Fischweiher
ganz nahe der Ostseite des Klosters ein, wie Augenzeugen sagen. Von Blitz und Ungewitter verschone
uns, Herr. Es heißt, dass in der Nachbarschaft noch zwei weitere Höfe vom Blitz getroffen
und vom himmlischen Feuer vernichtet wurden und Bäume zerspalten und in Stücke gerissen
wurden. [...] Die Menschen und das Vieh des abgebrannten Hofes habe ich in unseren
Gütern Schweighof und Spitelhof [sie!] untergebracht; ich habe Sorge dafür getragen, dass
ihnen Betten und das notwendige Essen hergerichtet und so lange zur Verfügung gestellt werden
, bis sie imstande sind, für all das selbst wieder zu sorgen" (27.5.1760, Abb. 3).
Beim Brand des Schönbachhofes 1769, über den auch der St. Märgener Abt Fritz in seinem
Tagebuch berichtet,16 konnte Abt Steyrer den Feuerschein vom Kloster aus selbst beobachten:
„Gestern um Mitternacht ist aus mir unbekannter Ursache das Hofgut Schempen oder Schönbach
abgebrannt im oberen Ibental in unserem Bezirk. Dichter Nebel, überall erleuchtet und rotgefärbt
, bot einen schrecklichen Anblick. Alles Vieh außer einer Kuh, alle Geräte, das Heu, das
16 Ebd., Bd. 2, S. 638.
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