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Abb. 5 „Kampf des hl. Petrus gegen den heidnischen Zauberer Simon Magus" von Franz Joseph Spiegier. Das
Deckengemälde (1727/28) in der Kirche von St. Peter veranschaulicht den Dämonen- und Gespensterglauben
der Zeit (Foto: Raimund Schreiber).
(1.7.1759). - „In der vorausgehenden Nacht haben die Gespenster den Einwohnern des
Gutshofes Muckenbach in Anwesenheit des P. Gregorius Großkeller sowie P. Petrus auf außerordentliche
Weise übel mitgespielt" (20.8.1759). Schließlich gaben die Patres ihre erfolglosen
Bemühungen auf und holten sich einen Experten von auswärts: „Am Abend kommt P. Pere-
grinus an, ein Freiburger Kapuziner, der im Volksmund der Hexenmeister genannt wird, welcher
in der Provinz dafür zuständig ist, Dämonen zu bannen und Zauberwerke zu vertreiben." Am
nächsten Tag übt er „am Nachmittag im Hofgut Muckenbach sein Amt aus" (13. und 14.9.1759).
Die Spukerscheinungen im Muckenhof wurden als so wichtig betrachtet, dass P. Gregor
Baumeister, der Geschichtsschreiber des Klosters, sie in seinen Annalen der Abtei festhält; auch
der St. Märgener Abt Petrus Glunk berichtet in seinem Tagebuch darüber.17 Nach P. Gregor
Baumeister hören die Gespenstererscheinungen im Muckenhof erst auf, als das Gut durch
Blitzschlag abbrennt.
17 Gregorius Baumeister: Synopsis Annalium Monasterii S. Petri in nigra Silva O.S.B. 1770, S. 568 und 579; Die
Tagebücher des Abtes Petrus Glunk von St. Märgen aus dem Schwarzwald (reg. 1736-1766), bearb. von
Elisabeth Irtenkauf unter Mitwirkung von Wolfgang Irtenkauf, in: FDA 115 (1995), S. 35-278, hier S. 199.
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