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Abb. 2 Das Wohnhaus der Familie Finke in der Dreikönigstraße (BGV, Foto: Hans-Peter Widmann 2012).
kritischen Forschungsarbeit, die nicht wie in den Jahrzehnten zuvor die konfessionellen Auseinandersetzungen
der deutschen Kaiserzeit widerspiegelte.16
Finke war von Anfang an bestrebt, sich in den kulturellen Einrichtungen der Stadt, die seinem
spezifischen Wissensgebiet entsprachen, zu engagieren und mit den städtischen Autoritäten zusammenzuarbeiten
. Seit dem 21. Dezember 1900 war er Erster Vorsitzender der Freiburger Gesellschaft
für Geschichtskunde, wo er in der Redaktion der Zeitschrift des Vereins mitarbeitete und 1901 mit
der Veröffentlichung seines Vortrags „Die Freiburger Dominikaner und der Münsterbau" erstmals
„publizistisch" in Erscheinung trat. Ferner ist die Mitwirkung an Veranstaltungen und Festsitzungen
anlässlich des 50-jährigen Regierungsjubiläums Großherzog Friedrichs I. von Baden am 9. März
1902 anzuführen.17 Die Wahl zum Dekan der Philosophischen Fakultät am 30. Januar 1900 und vier
Jahre später die Ernennung zum Senatsvertreter beweisen die rasche Verankerung Finkes in den
akademischen Strukturen der Freiburger Universität.18 Es war daher nur logische Konsequenz, dass
der badische Staat ihm am 15. Oktober 1902 den Titel eines Hofrats verlieh und ihm kurz darauf
16 Leonardi (wie Anm. 1), S. 54, Anm. 22 und S. 78f.
17 Peter P. Alert: Hundert Jahre Freiburger Gesellschaft für Geschichtskunde. Ein Rückblick zum Gedächtnis des
27. Dezember 1826, Freiburg 1926, S. 82-84.
18 Eckhard Wirbelauer: Die Dekane der Philosophischen Fakultät (1886-1970), in: Die Freiburger Philosophische
Fakultät 1920-1960. Mitglieder Strukturen Vernetzungen (Freiburger Beiträge zur Wissenschafts- und
Universitätsgeschichte NF 1), hg. von Eckhard Wirbelauer, Freiburg/München 2006, S. 877-884, hier S. 880.
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