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1490 in Rom bei Petrus de Turre eine Ausgabe mit 27 Holzschnittkarten von Nicolaus Germanus
, 1507 und 1508 zwei weitere bei Bernardus Venetus de Vitalibus mit 33 Kupferstichkarten
von Marco Beneventanus und einer Weltkarte von Ruysch sowie eine 1511 in Venedig bei
Giacomo Penzio mit 28 Holzschnittkarten von Bernardus Sylvanus Ebolensis.

Die kosmografische Trilogie aus Saint-Die:
Die „Cosmographiae introductio" Ringmanns, die große Weltkarte

und der Erdglobus Waldseemüllers

Die „Cosmographiae introductio"

Am 25. April 1507 erschien aus der Presse Gauthier Luds in Saint-Die eine „Cosmographiae
introductio", eine Einführung in die Kosmographie mit einigen für dieses Vorhaben notwendigen
Grundlagen der Geometrie und Astronomie. Außerdem die vier Entdeckungsreisen des
Amerigo Vespucci. Die allgemeine Beschreibung der Kosmographie sowohl auf einem Globus
als auch auf einer Karte unter Berücksichtigung auch derjenigen Weltgegenden, die dem Pto-
lemäus noch unbekannt waren und erst jüngst entdeckt wurden.19 Das Impressum der Druckerei
besteht aus einem Globus mit einem doppelten Kreuz und den Initialen SD (Saint-Die) GL
(Gauthier Lud), NL (Nicolas Lud) und MI (Martin Ilacomylus), ein Zeichen, welche tragende
Rolle Martin Waldseemüller in dem Unternehmen spielte. Die Kosmografie war Bestandteil
einer Trilogie mit einer Beschreibung des Kosmos, einem Erdglobus und einer Weltkarte. In
der Editio princeps der „Cosmographiae introductio" vom 25. April 1507 (VII Kai. Maii)
widmet Matthias Ringmann, dem Kaiser Maximilian I. in Ergebenheit dieses Gesamtwerk. In
einer weiteren Dedikation an den Kaiser schreibt Martin Waldseemüller: Deshalb habe ich für
den gemeinsamen Nutzen all derjenigen, die sich für diese Dinge interessieren, eine Darstellung
des ganzen Erdkreises in Form eines Globus sowie in einer Karte (wie in einer grundlegenden
Einführung) hergestellt und ergänzt Wie Franz Laubenberger nachweist, geht aus
diesen Widmungen hervor, dass Matthias Ringmann der Autor der Begleitschrift ist und Mar-

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tin Waldseemüller die Weltkarte und den Globus zeichnete. Alexander von Humboldt hatte
aus einer Variante der zweiten Auflage aus dem Jahr 1509 Martin Waldseemüller als Autor
des Werkes ermittelt. Dort wird in der Widmung an Kaiser Maximilian statt Philesius Vosige-
na das Gymnasium Vosagense genannt und Hilacomylus durch Libreria officina ersetzt. Daraus
schloss Humboldt, dass Martin Waldseemüller der Herausgeber der „Cosmographiae
introductio" sei. Die Verwendung des „Liber de Spera" des Johannes de Sacrobosco als Quelle
bestätigt aber, dass Ringmann der Autor ist: Sein Pariser Lehrer Faber Stapulensis hatte diese
Schrift zweimal ediert. Auch die vielfältigen Zitate antiker Autoren wie Vergil, Horaz, Pom-
ponius Mela, Dionysos Perigetes verweisen auf den Humanisten Ringmann. Ebenso trägt das

19 Martin Waldseemüller: Cosmographiae introductio cum quibusdam geometriae ac astronomiae prin-
cipiis ad eam rem necessariis, Gauthier Lud, Saint-Die 1507, Humanistenbibliothek Schlettstadt. Deutsche
Übersetzung in: Martin Lehmann: Die Cosmographiae Introductio Matthias Ringmanns und die
Weltkarte Martin Waldseemüllers aus dem Jahre 1507. Ein Meilenstein frühneuzeitlicher Kartographie,
München 2010, S. 262-323.

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Franz Laubenberger: Ringmann oder Waldseemüller? Eine kritische Untersuchung über den Urheber
des Namens Amerika. In: Erdkunde. Archiv für wissenschaftliche Geographie, Band XIII/H. 3 (1959), S.
163-179.

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