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Botel-PenHon-Reftaurant zur Kyburg
(400 m. ü m)
6. B. Trefcher Freibura,«Güntersial.
Abb. 3 Hotel Kyburg, Postkarte von 1912 (Archiv R. Thomann).
unterschiedliche Methoden eine Frau zu foltern.
Wohlwollender klingt hingegen die Schilderung der Landschaft: Wir leben in einem
schönen, grünen Tal bei Freiburg und beabsichtigen den Winter über hier zu bleiben.
Interessant ist hier die Vegetation, nicht nur wegen ihrer Farben, sondern auch wegen ihrer
Formen: Thujen, Zypressen, verschiedene Nadelbäume. Es ist eine milde, bergige Landschaft,
die Ihnen übrigens vermutlich nicht gefallen würde (die Baumexoten dürften Gorki beim
Spaziergang durch den Park des „Bernshofs" aufgefallen sein, wo sie mittlerweile stolze
Dimensionen erreicht haben).40
Mit dem Strom der Exilanten der sich nun zunehmend nicht mehr nach Berlin, sondern nach
Paris wandte, geriet der berühmte Maler Korovin ausgerechnet in das Hotel Kyburg, wo er
eines Abends unversehens auf Gorki stieß, der in vorrevolutionären Zeiten schon Gast in
Korovins Villa auf der Krim gewesen war. Er hat sich Maxims Zeichnungen angeschaut und
äußerte sich über diese sehr begeistert; er findet, dass Maxim ein großes und originelles Talent
hat. So angespornt, malte Maxim jr. Ein vortreffliches Bild der St. Paulistraße in Hamburg, in
der die unterschiedlichsten „lustigen" Orte zu finden sind.41
Für die um Sohn und Schwiegertochter erweiterte Familie war nunmehr eine andere
Unterkunft zu suchen. Der Eigentümer des Anwesens Dorftstr. 5, der Arzt Dr. Breul, war
erkrankt, musste zur Kur fahren und vermietete solange einen Teil seines Hauses (Abb. 4).
Möglicherweise hat bei der Vermietung eine Rolle gespielt, dass Dr. Breul
Tuberkulosespezialist war und deshalb keine Scheu vor der Krankheit seines Mieters hatte.
Gorki (wie Anm. 14), S. 224.
Ebd.
Ebd., S. 245.
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