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beziehung des Alltags der Menschen, aber auch für die Quellennähe und Forschungsorientierung
. 25 Autorinnen und Autoren haben mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen 14
Themenbereiche untersucht. Ein einleitender Überblick über die zwei Jahrhunderte liefert,
ausgehend von Fallbeispielen, das Gerüst. Zahlreiche Abbildungen und grafisch abgesetzte
„Kästen" machen neugierig und vertiefen den Haupttext. Die Vielfalt der Aspekte ist beeindruckend
. In einigen Beiträgen kann allerdings die Verbindung von der Struktur- und Sozialgeschichte
zu den individuellen Geschichten nicht immer überzeugen. Um nur ein Beispiel zu
nennen: Es ist nicht recht einsichtig, warum Leben und Arbeiten der Bauern sowohl im ersten
Band (Kapitel „Landwirtschaft") als auch im dritten Band (Kapitel „Alltag"), wenngleich mit
anderen Blickrichtungen, behandelt werden. Das macht die Lektüre manchmal schwierig. Entschädigt
wird der Leser durch den Reichtum an neuen Erkenntnissen.
Von Strukturen geht ebenfalls die Geschichte des Kantons Sankt Gallen aus, die mit neun

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Bänden die bislang umfangreichste ist. Auffällig ist die Ausstattung: Um den Text, der im
Zentrum steht, sind Bilder und Randbemerkungen gruppiert - der Lesefluss wird nicht gestört,
und zugleich regen die Bilder zur eigenständigen Interpretation an. Das Werk ist nach Epochen
aufgebaut, die jeweils durch längere Übersichtskapitel mit ähnlichen, den klassischen Bereichen
Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur zugeordneten Gliederungsprinzipien eingeleitet
werden. Hinzu treten kürzere Kapitel, die exemplarisch verschiedene Themen, darunter
vergleichende Lokalstudien, behandeln. Dieser Aufbau lässt eine einheitliche Darstellungsform
erwarten. Dies ist jedoch nicht der Fall. Es finden sich fesselnd erzählte Kapitel, die über
die Lebenswelten von Menschen zur Analyse der Gesellschaft vorstoßen, neben Kapiteln, in
denen die Menschen fast völlig hinter den Strukturen verschwinden. Deutlich wird der Pluralismus
der geschichtswissenschaftlichen Ansätze. Sinnvollerweise beschränkt sich das Werk
nicht auf das Kantonsgebiet, sondern bezieht die Vernetzung im gesamten Bodenseeraum,
teilweise auch darüber hinaus, ein.

Wesentlich kürzer fällt die vierbändige Geschichte des Kantons Wallis aus.14 Sie ist großzügig
ausgestattet: einspaltig gesetzt, weiter Zeilenabstand, große Schrift, viele Abbildungen, die
jeweils ins Zentrum der Seite eingefügt sind. Zugang und Darstellungsform sind von den Autorinnen
und Autoren wiederum recht unterschiedlich gewählt. Der strukturgeschichtliche Ansatz
ist stark spürbar, auch wenn immer wieder dem Alltagsleben der Menschen Aufmerksamkeit
gewidmet wird. Durchgängig werden Bezüge zur Gegenwart hergestellt - auch dies ist ein
Versuch, die Geschichte den Leserinnen und Lesern nahe zu bringen.

Zuletzt erschienen und wiederum recht umfangreich ist die siebenbändige Geschichte des
Kantons Schwyz.15 Leserfreundlich ausgestattet, gliedert sie sich nach Epochen. Drei Bände

13 Sankt-Galler Geschichte 2003, 9 Bde., hg. von Silvio Bucher, St. Gallen 2003. Das Werk erschien zum
Jubiläum der Kantonsgründung 1803. - Nicht behandelt wird wegen eines völlig anderen Charakters:
Christoph H. Brunner: Glarner Geschichte in Geschichten, hg. von Regierung und Landrat des Kantons
Glarus, Glarus 2004. Gut ausgewählte Texte sind nach verschiedenen Kategorien zusammengestellt und
werden knapp kommentiert. So entsteht durchaus ein interessantes Bild des Kantons, aber das Buch erhebt
nicht den Anspruch einer analytischen Gesamtdarstellung. Ähnlich verhält es sich mit: Zug erkunden. Bildessays
und historische Beiträge zu 16 Zuger Schauplätzen. Jubiläumsband Zug 650 Jahre eidgenössisch,
hg. vom Staatsarchiv Zug, Zug 2002. Eine Kantonsgeschichte ist in Planung (siehe Website des Kantons
Zug).

14 Histoire du Valais, 4 Bde., hg. von der Societe d'histoire du Valais romand (Annales valaisannes
2000/2001), o.O. 2002.

15 Die Geschichte des Kantons Schwyz, 7 Bde., hg. vom Historischen Verein des Kantons Schwyz, Zürich
2012. In Arbeit befindet sich die Geschichte des Kantons Nidwaiden, die ebenfalls einen chronologischen
Durchgang mit Themen gemäß den Kategorien Staat, Politik und Verfassung, Wirtschaft und Gesellschaft
sowie Kultur, Lebensformen und Lebenswelten verbinden will (siehe Website des Kantons Nidwaiden).
Geplant ist eine Geschichte des Kantons Uri, für die seit 2012 eine Projektstudie vorliegt (siehe Website

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