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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2013/0164
Burgen im Breisgau. Aspekte von Burg und Herrschaft im überregionalen Vergleich, hg. von erick
Beck u.a. (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland
18), Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2012, 429 S., zahlr. S/W-Abb.

Der Sammelband zur Burgenforschung basiert auf einer Tagung, die 2009 in Bollschweil stattfand
und von der Abteilung Landesgeschichte der Albert-Ludwigs-Universität sowie dem Historischen
Institut der TU Dortmund veranstaltet wurde. Die Initiatoren und Mitwirkenden stammen zum großen
Teil aus dem Umfeld des Forschungsprojektes „Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau". Aus
diesem Projekt wurden schon drei von vier Bänden des Breisgauer Burgenbuches vorgelegt. Viele
der Beiträger des Sammelbandes sind bekannte Kenner der Landesgeschichte und als Breisgauer
Burgenfachleute ausgewiesen.

Im einführenden Beitrag breitet Alfons Zettler die aktuellen Aspekte der Burgenforschung vor
dem Leser in vier großen Komplexen und insgesamt 25 weit gefächerten Beiträgen aus. Entsprechend
der Ausrichtung der Reihe und des Burgenprojektes wurde auch im Tagungsband großer
Wert auf ein breites Spektrum aus Archäologie und Geschichte von der Antike bis ins Mittelalter,
sowie Landesgeschichte und vergleichende internationale Forschungen gelegt. Dazu kommen zahlreiche
Abbildungen, Lagepläne und Skizzen, die ein anschauliches, lebendiges und spannungsreiches
Bild der aktuellen Forschungen vermitteln.

Der erste Komplex des Sammelbandes widmet sich den Grundlagen, Anfängen, Wurzeln, Rückgriffen
und Adaptionen des mittelalterlichen Burgenbaues. Dabei spielen die Kontinuitäten, Brüche
, Recycling von antiken Baustoffen, Orte und Formen im mittelalterlichen Burgenbau sowie
Motive und Strukturen die Hauptrolle. Ohne Antworten auf alle Fragen geben zu können oder zu
wollen, versuchen die verschiedenen Herangehensweisen den zeitlichen Lücken und ihren Wechselwirkungen
zwischen den antiken Bauwerken und den hochmittelalterlichen Höhenburgen mit
Schwerpunkten an der Mosel, im Elsass, am Oberrhein und in Großbritannien nachzugehen.

Der daran anschließende Themenkreis zeigt in exemplarischen und daher auch sehr heterogenen
Aufsätzen die gegenseitig aufeinander einwirkenden und voneinander abhängigen Entwicklungen
von Herrschaft und Burgenbau vom frühen bis zum späten Mittelalter. Die topografisehen Schwerpunkte
liegen zwar eindeutig auf dem Oberrhein zwischen Basel und Straßburg, berücksichtigen
jedoch sehr unterschiedliche Aspekte der Interessen aus geistlich-bischöflicher, fürstlicher, königlicher
, (nieder-) adeliger und patrizischer Perspektive und wollen Modell für Forschungen in anderen
Regionen sein.

Burgenarchäologischen und bauforschenden Aspekten mit ihren Auswirkungen bis zur heutigen
Nutzung und den denkmalpflegerischen Interessen an den Burgen am Hochrhein, im Breisgau und
beispielhaft in Italien gehen sechs weitere Beiträge nach.

Fragen zu architektonischen Einflüssen auf den Burgenbau, ikonologische und rezeptionsgeschichtliche
Sichtweisen, die auch die Burgenromantik in dem facettenreichen, spannenden und
äußerst aktuellen Band nicht unberührt lassen, bilden den Abschluss. Auch diese Beiträge zeigen,
wie viel Potential in einer lebendigen Burgenforschung noch immer erschlossen werden kann. Der
gelungene und abwechslungsreiche Sammelband zum Phänomen Burgen und Herrschaft greift weit
über den Breisgau hinaus und beinhaltet weitaus mehr als der (etwas zu tiefstapelnde und räumlich
zu einengende) Titel vermuten lässt. Dieter Speck

Feldpost eines Badischen Leib-Grenadiers 1914-1917, hg. von Susanne asoronye, Vianova Verlag
, Königsbach-Stein 2012, 388 S., Färb- und S/W-Abb.

Vor einiger Zeit erhielt die Herausgeberin von ihrer Großmutter eine Schachtel voll mit deren Erinnerungen
. Darin enthalten waren die Feldpostbriefe ihres Großonkels Hermann Föller aus dem Ersten
Weltkrieg an seine Eltern.

Der Grenadier Hermann Föller, geb. am 4.7.1894 in Königsbach, einem kleinen Dorf im Landkreis
Karlsruhe, starb am 22.7.1917 bei Mangiennes an den Folgen einer Verwundung im Lazarett.
Er machte unter anderem die verlustreichen Schlachten an der Somme und bei Verdun mit, er erlebte
die Schrecken des Gas- und des Stellungskriegs. Der Leser erfährt von den alltäglichen Grau-

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