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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2014/0062
Volksbeschreibung6. Aus den Personendaten konnten dann leicht zukünftige Rekruten herausgefiltert
werden. In Vorderösterreich und damit auch im Oberamt Breisgau wurde die Konskription
allerdings erst zwischen Mai und November 1786 durchgeführt - wegen der kurzen Zeitspanne
vermutlich nicht mit großer Genauigkeit.7

Nun war es aber nicht so, dass jeder junge Mann, der körperlich und geistig für den
Militäreinsatz geeignet schien, tatsächlich eingezogen werden sollte. Die Rekrutierung nach dem
Konskriptionssystem sah vielmehr Exemtionen und Stellvertreter vor. Das heißt, dass von vornherein
„ökonomisch nützlich und sozial herausragend eingestufte Männer wie Adlige, Beamte,
Akademiker oder Fabrikanten und deren Söhne"8 befreit waren. Trotz dieser Ausnahmen standen
noch mehr Wehrpflichtige zur Verfügung, als für den Einsatz benötigt wurden. Aus diesem
Kontingent wiederum bestimmte ein Losverfahren, wen es letztlich treffen sollte. Wer von diesen
es sich aber leisten konnte, durfte auch auf eigene Kosten einen sogenannten „Einsteher" an seiner
statt zur Verfügung stellen.9 Damit traf der Militärdienst im Wesentlichen einmal mehr „nur
die untersten Schichten der bäuerlichen und kleingewerblichen Bevölkerung"10 (Abb. 2).

Abb. 2 Karikatur einer Musterung Anfang des 19. Jahrhunderts (aus: Badische Zeitung vom

25. Juni 2011, Beilage „Augustinerzeitung", S. 4).

Patententwurf Heeresarchiv Wien, Hofkriegsrat 1786, 47-52; nach: Otto Heinl: Heereswesen und
Volksbewaffnung in Vorderösterreich im Zeitalter Josefs II. und der Revolutionskriege, Freiburg 1941, S.
12.

Vgl. ebd.

Ralf Pröve: Militär, Staat und Gesellschaft im 19. Jahrhundert (Enzyklopädie deutscher Geschichte 77),
München 2006, S. 14.
Vgl. ebd.

Heinl (wie Anm. 6), S. 13.

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