http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2014/0069
Waldkirch
29
29
Wallbach AG
7
7
Warmbach
3
3
Wegenstetten AG
2
2
Wehr
19
19
Winden, Nieder-/Schwangen
4
4
Winden, Ober-
15
15
Wyhl
8
8
Wyhlen
8
8
Yach/Spitzenbach
15
1
18
34
Zeiningen AG
11
11
Zuzgen AG
13
13
272
475
97
844
Tab. 1 Anzahl der Militärflüchtigen nach Herkunftsorten (1788-1790).
Für das Jahr 1788 überrascht die auffallige Konzentration von angezeigten Entwichenen im
Elztal samt Seitentälern sowie in dem benachbarten Glottertal. Hier sind mehr als drei Viertel
aller Gesuchten dieses Jahres zu lokalisieren. Waren die zuständigen Ämter in Waldkirch und
Elzach außergewöhnlich eifrig oder die Untertanen in diesen Tälern besonders unwillig? Dass in
den abgelegenen Streusiedlungen Biederbach mit 54 Personen und Simonswald mit 50 Personen
jeweils beinahe doppelt so viele Abgewanderte wie in der Stadt Waldkirch (29) festgestellt wurden
, ist jedenfalls bemerkenswert und wäre eine gesonderte Untersuchung wert.
Es kann als glücklicher Umstand bezeichnet werden, dass bei den oben Genannten in vielen
Fällen Angaben zur beruflichen Tätigkeit gemacht wurden. So lässt sich feststellen, dass sich
die überwiegende Mehrheit als Knechte verdingte, in erster Linie bei Bauern (insbesondere in
Biederbach), dann bei Bäckern, Schuhmachern oder der Post.
Weitere, zahlenmäßig allerdings deutlich schwächere Schwerpunkte waren die Städte
Kenzingen, Villingen mit ein paar, seinem Magistrat unterstellten Orten, und Rheinfelden. Damit
sind die Herkunftsorte bzw. -gebiete von 94 % aller Gesuchten benannt.
1789 geriet der Hochrhein in den Fokus der Behörden. Aus jeweils elf rechts- und linksrheinischen
Orten waren junge Männer entschwunden, die man gern als potentielle Krieger eingesetzt
hätte. Auf heute badischer Seite wurde nach 105, im Fricktal - im heute schweizerischen Kanton
Aargau (AG) - nach 80 Personen gefahndet. Zusammen machten sie 39 % aller Gesuchten aus.
Freiburg, die vorderösterreichische Hauptstadt, einschließlich der eingemeindeten Dörfer
Herdern und Wiehre, suchte in diesem Jahr ebenfalls nach einem beachtlichen Teil seiner männlichen
Jugend - insgesamt 141 an der Zahl. Im Verein mit den Hochrhein-Gemeinden waren
damit bereits über zwei Drittel der Entwichenen im Jahr 1789 benannt.
Es gab noch zwei weitere Schwerpunktgebiete in diesem Jahr. Zum einen den Kaiserstuhl
mit näherer Umgebung, nämlich die Orte Breisach, Riegel, Endingen und Wyhl, zum anderen
erneut das Elztal und hier vor allem die Stadt Elzach.
Berufliche Hinweise finden sich in diesem wie auch dem folgenden Jahr nur bei ein paar wenigen
Personen (Abb. 4).
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