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der Mehrzahl Kaufleute und Handwerksmeister mit künstlerischen Wurzeln, gegenüber.13 Auf
persönlicher Ebene existierte eine starke Rivalität zwischen Fritz Geiges, Mitbegründer des BVS
(Abb. 1), und Heinrich Finke auf der einen sowie Peter Paul Albert, Leiter des Stadtarchivs
bis 1925, und seinem ehemaligen Mitarbeiter und Nachfolger als Direktor des Stadtarchivs
Friedrich Hefele auf der anderen Seite.14 Die Konkurrenzsituation verschärfte sich bis Anfang
der 1930er-Jahre, da beim BVS die Vorträge und Aufsätze eine wissenschaftlichere Ausprägung
bekamen. Bekannte Historiker hatten weniger Probleme, sowohl im Breisgauverein als auch im
Historischen Verein zu referieren. Dazu gehörte eine Vielzahl von Personen beiden Freiburger historischen
Vereinigungen an oder brachten sich durch Vorträge oder Veröffentlichungen ein, wie
zum Beispiel die beiden Vorsitzenden Hermann Mayer und Josef Sauer sowie Engelbert Krebs.
Nach dem Ersten Weltkrieg war der wissenschaftliche Angleichungsprozess abgeschlossen, die
Vgl. Bader (wie Anm. 1), S. 9.
Hefele hatte seinem Vorgesetzten einige Verfehlungen nachweisen können und wurde daraufhin als
Psychopath bezeichnet, während Finke weiterhin bedingungslos Albert unterstützte. Finke beleidigte
Geiges damals, indem er diesen beim Versuch eines klärenden Gesprächs darauf hinwies, dass nur ausgebildete
Historiker sich zu historischen Themen äußern dürften. Vgl. Stadtarchiv Freiburg (StadtAF), Kl/11,
Nr. 99, Gesprächsprotokoll Geiges, 10.11.1924.
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