http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2014/0146
Abb. 4
Prof. Engelbert Krebs (Universitätsarchiv Freiburg,
D 13/805).
die nationalsozialistische Bewegung, sein katholisches Priestertum und schließlich das Vergehen
gegen ein Devisengesetz. Von 1934 bis 1947 arbeitete er als Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am
Erzbischöflichen Archiv in Freiburg.213 Bei Clauß ist aufgrund dieser Umstände zu vermuten,
dass er aus finanziellen Gründen ausgetreten ist. Ein näherer Kontakt zum HV ist nicht nachzuweisen
.
Alle diese Beispiele zeigen, dass keiner der beiden Freiburger Geschichtsvereine Mitglieder
aus „rassischen Gründen" ausgeschlossen hat. Besonders die Fälle von Robert Lais und Max
Neustädter weisen sogar darauf hin, dass vor allem der BVS benachteiligte oder verfolgte
Mitglieder weiterhin unterstützte und Kontakt hielt.
4. Das Ende der Vereinsarbeit 1944 und Neubeginn 1946
Der Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte gravierende Auswirkungen auf die Arbeit der
Freiburger Geschichtsvereine. Aufgrund der Grenznähe zum Elsass fanden 1940 zunächst
keine Vorträge statt. Mit Fortschreiten des Krieges wurde die Herausgabe der Zeitschrift aufgrund
der kriegswirtschaftlichen Maßnahmen immer schwieriger. 1941 gelang es dem BVS
nur noch unter Schwierigkeiten, ein neues Heft herauszugeben, das wegen des Papiermangels
das letzte bis zum Ende des Krieges blieb. Eine weitere Papierlieferung für den 49. Jahrgang
213
Vgl. Helmut Maurer: Josef Maria Benedikt Clauß, in: Badische Biographien NF 1, hg. von Bernd
Ottnad, Stuttgart 1982, S. 89f.; vgl. StAF, D 180/2,Nr. 215179. Die Nationalsozialisten führten am
12.06.1933 das „Volksverratsgesetz" ein. Danach mussten alle Devisen, die den Wert von 200 RM überschritten
, abgegeben werden. Wer dagegen handelte, wurde wegen Volksverrat verurteilt.
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