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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2014/0147
im Jahr 1941 wurde abgelehnt.214 Friedrich Hefele beklagte, dass die elsässischen Vereine und
die ZGO mit Papier versorgt wurden, während die badischen Geschichtsvereine leer ausgingen
. Auch eine weitere Beschwerde aus dem Jahr 1942 beschied die Wirtschaftsstelle des deutschen
Buchhandels abschlägig.215 Der HV brachte bereits 1938 sein letztes Heft heraus. Mit dem
Wegfallen der Publikationen fehlte den Vereinen die wichtige Verbindung zu ihren Mitgliedern.
Als Ersatz bot der Breisgauverein vermehrt Vorträge an216 und noch bis 1944 fanden die jährlichen
Hauptversammlungen statt, wobei die Protokolle erst nach Kriegsende verfasst wurden.217
In einem Rundschreiben vom 11. September 1944 forderte der Verband der Oberrheinischen
Geschichts- und Altertumsvereine im Auftrag des badischen Ministers für Kultus und Unterricht
dann alle angeschlossenen Vereine auf, ihren Betrieb mit sofortiger Wirkung einzustellen. Der
Kriegseinsatz des Volkes sollte als ein möglichst einheitliches und geschlossenes Bild erscheinen
.218 Von den Vereinen wurde erwartet, dass sie ihre Interessen zurückstellten und sich restlos
in die nationale Abwehrfront einreihen.219 Der Historische Verein bestätigte am 16. September
1944 die Anweisung.220 In Kooperation mit dem Alemannischen Institut konnten der BVS und
der Historische Verein für ihre Mitglieder weiterhin Vorlesungen anbieten.221 Am 19. April 1944
referierten Karl S. Bader über „Die Reichsstädte des schwäbischen Kreises am Ende des Alten
Reiches" und am 7. Juni 1944 Friedrich Metz über „Die ländlichen Siedlungen des Breisgaus".222
Das waren dann nachweislich die letzten Veranstaltungen der beiden Vereine für die nächsten
Jahre. Mit dem Einmarsch der Franzosen in die Stadt am 21. April 1945 hatten der Zweite
Weltkrieg und die Zeit des „Dritten Reiches" jedenfalls für Freiburg ein Ende. Die folgenden
Monate waren geprägt durch die Neuordnung der deutschen Gesellschaft. Dabei setzte die französische
Besatzungspolitik auf die Wiederbelebung des kulturellen Lebens, mit dessen Hilfe die
deutsche Gesellschaft demokratisiert und umerzogen werden sollte. Besonders das Vereinsleben
war eine wichtige Stütze, den Zusammenhalt zwischen den Bürgern herzustellen.223

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214 Vgl. StadtAF, K 2/9, Wirtschaftsstelle des deutschen Buchhandels an HV, 20.11.1941.

Vom Verband der Oberrheinischen Geschichts- und Altertumsvereine forderte Hefele ein stärkeres
Engagement für die Mitgliedsvereine, keineswegs wollte man sich mit Sonderdrucken der ZGO abspeisen
lassen. Für die Kriegszeit regte Hefele ein Gemeinschaftsheft der oberbadischen Vereine an, jeweils mit
Sonderdrucken. Da das Schreiben im Nachlass des Historischen Vereins liegt, ist davon auszugehen, dass
Hefele beabsichtigte, den Historischen Verein unterstützend auf seine Argumentationslinie zu ziehen.
Vgl. StadtAF, K2/9, Kiste 4, Hefele an Verband der Oberrheinischen Geschichts- und Altertumsvereine,
21.12.1943.

StadtAF, C4/IX/3/15, Hefele an Oberbürgermeister Kerber, 30.11.1943.

Bei der letzten Hauptversammlung vor dem vorläufigen Ende wurde Hefele anlässlich seines 60.
Geburtstags zum Ehrenmitglied ernannt.

StadtAF, K2/9, Kiste 4, Rundschreiben des Verbands der Oberrheinischen Geschichts- und Altertumsvereine
, 11.9.1944; vgl. GLA, 235/5889, Reichsverteidigungskommissar für den Reichsverteidigungsbezirk
Baden an Ministerium für Kultus und Unterricht, o.D.
Ebd.

Vgl. ebd., Historischer Verein an Verband der Oberrheinischen Geschichts- und Altertumsvereine,
16.9.1944.

Das Alemannische Institut durfte seine Tätigkeit fortführen, da es kriegswichtige Aufgaben übernommen
hatte. Vgl. Quarthal (wie Anm. 30), S. 93.

Damit war der Vortrag von Rechtsanwalt Hermann Kopf „Auf badischen Spuren in der Rheinpfalz" der
letzte Vortrag des BVS, der in Eigenregie organisiert wurde. Vgl. 43. Vereinsbericht, in: Schau-ins-Land
69 (1950), S. 121.

Vgl. Edgar Wolfrum: „Zeit der schönen Not". Kultur als Umerziehungsmaßnahme und Trostspenderin,
in: Krisenjahre und Aufbruchzeit. Alltag und Politik im französisch besetzten Baden 1945-1949, hg. von

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