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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2014/0182
Anhang

Feldpostbriefe Josef Mengeies 1942 bis 1944
(Transkription Markus Wolter)

Brief 1

Ort und Datum: Ostfront, 4.1.1942 (Feldpostbrief, gestempelt 6.1.1942)
Adressat: Frau Irene Maria Mengele, Freiburg, Sonnhalde 81, bei Schoenbein
Absender: Ass. Ärztl Mengele, FP-Nr 44189

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Es ist am besten[,] Du schreibst sie mir nummeriert auf Vordruck und ich schreibe die Antworten
dahinter! Ja?! Die beiden neuen Filme habe ich noch nicht verbraucht und im Apparat ist auch
noch einer. Ja, wann wird die Zeit sein, da wir die Filme gemeinsam ansehen können? Liebes
Butzele, leider habe ich von Dir bis jetzt erst einmal Bildchen erhalten u. ich hatte doch schon ein
paar mal um solche gebeten. Bitte, schick mir wieder welche. Das ist so eine feine Auffrischung
der sich trübenden Erinnerung!! Verstehst Du mich? In letzter Zeit hat es keine Post gegeben
u. so sind auch von Dir und Mama keine Päckchen u. Briefe angekommen. Ich vermisse auch
immer noch Deinen Weihnachtsbrief, denn einen solchen hast Du doch sicher geschrieben. Hast
Du meinen erhalten? Wo und wie hast Du Sylvester verbracht? Was geht sonst in Frbg. vor? Also,
liebes Fraule, mach s gut und laß bald was hören. (Ich weiß, das liegt nicht an Dir!) Für heute
viele 1000 herzliche Grüße und noch mehr Küssle von Deinem, nur Deinem, ganz Deinem Butz.

Transkriptionsvorlage und Quelle: Nate D. Sanders Auctions, Los Angeles, Auktionskatalog,
Auktion vom 14. Juli 2010, Nr. 231. Digitalisat: StadtAF, 2/541.

Der Brieftext von Seite 1 liegt nur in einer nicht überprüfbaren englischen Übersetzung vor: Nate D. Sanders
Auctions, Los Angeles, Auktionskatalog, Auktion vom 14. Juli 2010, Nr. 231:

„The New Year has begun and we didn't even notice. Our daily routine just keeps going on. Fortunately, it
has been silent recently even though we get the obligatory 'visits' by airplanes. We have turned our new
Russian home into a comfortable abode. The local sick quarters have been furnished appropriately, and since
yesterday I have a Station with 5 beds. You really have to learn to cope with local conditions. We're doing
fine together. It's hard for the infantry in this windy cold weather (-34.6 Fahrenheit). However, they seem to
be doing better than the Russians, at least that's what the Russian prisoners of war are telling us. It is trench
warfare right now. It will be some time until I get permission to go on leave, although I hope that I get some
time off before our assault begins in the spring. For several reasons this would be preferable, otherwise
another year is lost. How is your health? You haven't written at all recently! Please write and let me know
that everything is in order. I believe you had a chance to meet a man from our battalion, and I hope he did
everything right with the film. I didn't have the opportunity to write more about this matter, since everything
had to be done really fast. If the film was developed correctly, you will have a chance to see me on the screen.
Please don't expect to see great battle scenes. As a doctor you don't have time to hold a camera when the
battle begins; this is what war correspondents do. I still think that my film will serve as a decent reminder.
I won't be on the screen too many times, and I expect you to have many questions when you see the film."
Über den Verbleib des erwähnten privaten Filmmaterials ist nichts bekannt.

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