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eine Art „Protege" seines Onkels Gervas Binz (1723-1783), der in Freiburg Theologie studiert
hatte und als Pfarrer von Kirchzarten (1751-1761 [1765]), Gündlingen (1762-1764) und Umkirch
(seit 1764 [mit Filiale Gottenheim]) sowie als Dekan des Landkapitels Breisach (seit 1779) bezeugt
ist,5 erwarb Johann Georg Binz im Jahr 1764 die akademische Würde eines baccalaureus
phil und wurde 1765 schließlich magister phil, um in den Folgejahren medizinischen Studien
nachzugehen. Als Student der Medizin wird er im Sommer 1766 im Kontext umfangreicher
Vernehmungsprotokolle der Freiburger Universitätsleitung namentlich aufgeführt, in deren Mittelpunkt
nächtliche Musikdarbietungen einer Gruppe von Studenten standen, die als öffentliches
Ärgernis wahrgenommen worden waren und entsprechende Sanktionen nach sich zogen.6
Generallandesarchiv Karlsruhe, Bestand 229, Nr. 36623. (Die Hochzeit fand übrigens bald darauf, am
18.5.1738, in Gündlingen statt, EAF, Gündlingen, Ehebuch, S. 2). Maria Lang war am 4.6.1719 in Gündlingen
als Tochter von Nicolaus Lang und Eva Schuomacherin geboren worden, EAF, Gündlingen, Taufbuch
, fol. 37v. Marias Verwandtschaft mit Georg Binz resultiert wohl aus der Tatsache, dass Marias aus
Oberrimsingen stammende Großmutter Anna Maria Meyer mit Georgs Vorfahrin (Großmutter) Maria
Salomea Meyer (Gattin des Jakob Binz) nahe verwandt war. Der Vollständigkeit halber sei außerdem
daraufhingewiesen, dass sich im Besitz des Ehepaares Anne Marie und Dietrich Burgdorf (t 2014), das
(in der Rechtsnachfolge des im Jahr 1968 kinderlos verstorbenen Albert Binz) den Salzhof jahrzehntelang
besaß und bewirtschaftete, ein 1756/57 (im Zuge des 1754 erfolgten Übergangs der Besitztitel an die
Deutschordenskommende Freiburg!) gefertigter (bzw. bestätigter) Berain befindet, der zu erkennen gibt,
dass zum Zeitpunkt der Ausstellung Georg Bintz und Mathis Schweitzer (dieser als Vogt zu Muntzingen
bezeichnet) zusammen ein Drittel des Hofes genant Altzenach oder Sö/^z/jo/innehatten. Zumindest Georg
Binz, also ein Onkel Johann Georgs, scheint somit über einen längeren Zeitraum hinweg einen bedeutenden
Anteil an dem genannten Güterkomplex genutzt zu haben. (Übrigens war der bereits erwähnte
„letzte" Binz auf dem Salzhof, Albert Binz, gemäß den handschriftlichen Aufzeichnungen von dessen
Schwester Antonie [„Toni"], ein direkter Nachfahre des Georg Binz. Die entsprechenden Unterlagen
befinden sich aktuell im Besitz von Anne Marie Burgdorf. In dem besagten Berain erscheint häufig der
Name Joseph Binz. Ob es sich hierbei stets um die gleiche Person und um den Vater von Johann Georg
Binz handelt, lässt sich auf der Basis der mir bislang bekannt gewordenen historischen Zeugnisse nicht
eindeutig entscheiden. Zur besitzrechtlichen Struktur des Salzhof-Güterkomplexes siehe etwa: Freiburg
im Breisgau. Stadtkreis und Landkreis. Amtliche Kreisbeschreibung, Bd. 2, Halbbd. 1: Die Gemeinden
des Landkreises. A-K, hg. von der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg in Verbindung mit
der Stadt Freiburg im Breisgau und dem Landkreis Freiburg (Die Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg
), [o.O.] 1972, S. 365. Einführende Literatur zu Sulzburg: A[lfons] Zettler: Artikel „Sulzburg",
in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 8, Stuttgart/Weimar 1999, Sp. 305 (mit Literatur).
Zu ihm siehe bereits Hermann Brommer: Johann Baptist Sellinger. Ein Breisgauer Barockbildhauer
(1714-1779). Lebensgeschichte und verwandtschaftliche Beziehungen, in: Schau-ins-Land 80 (1962), S.
51-69, hier S. 68. Weiter: Bärmann, Wirtschaftsgeschichte (wie Anm. 1), S. 65f, Anm. 17 (mit Literatur).
Die darüber hinaus gehenden Angaben zu den Lebensstationen des Geistlichen beruhen auf einer brieflichen
Mitteilung von Herrn Dr. Läszlö Strauß-Nemeth (EAF) vom 21.2.2013. Im Übrigen folgt aus der
verwandtschaftlichen Beziehung zwischen Johann Georg und Gervas Binz, dass der 1763/64 bezeugte
Freiburger Student ein Neffe jenes Stabhalters Anton Binz (senior) war, der im Jahr 1714 in Gündlingen
das Licht der Welt erblickt, 1738 Anna Maria Weberin (eine 1719 getaufte Tochter des Merdinger Vogts
Anton Weber [1693-1754, 1728-1750 als Vogt nachweisbar]) geheiratet hatte und 1768 in Merdingen als
Inhaber des Günterstaler Erblehenshofes das Zeitliche segnete. Siehe Bärmann, Wirtschaftsgeschichte
(wie Anm. 1), S. 48f. (mit Literatur). Weitere Geschwister der Brüder Joseph, Anton und Gervas Binz
waren Catharina (geb. 1716), Johann Georg (geb. 1718), Johann Jakob (geb. 1720), Christina (geb. 1721),
Johannes (1724), Anna Maria (geb. 1727) und Barbara (geb. 1731, möglicherweise mit der oben, Anm.
3, aufgeführten Trauzeugin für Joseph Binz und Valeria Mayer identisch) (sämtliche Angaben gemäß
brieflicher Auskunft von Herrn Dr. Läszlö Strauß-Nemeth [EAF] vom 20.2.2013).
Universitätsarchiv Freiburg, A 62/1580 und 1581. Die umfangreiche Disziplinarakte ebd., A 62/1581, hält
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