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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2015/0197
wie - wenn auch nur in knapper Form - die politische Dimension des Konzils. Am Ende steht ein kritischer
Blick auf die Leistungen und Ergebnisse des Konzils.

Der Band wird abgerundet von einem Glossar der wichtigsten Begriffe, einer umfangreichen Aus-
wahlbibliografie mit über 30 Seiten sowie einem Personen- und Ortsnamenindex. Am Ende eines jeden
Kapitels finden sich Endnoten in übersichtlicher und oft gut kommentierter Form, überall sind markante
Forschungspositionen in den Text eingebracht.

Frenken zeigt auch im Detail seine Leidenschaft für die Forschungen um das Konzil, in dem er mit
der Verarbeitung der Literatur immer äußerst aktuell ist, in einigen Fällen wird weiterführende Literatur,
die sich noch im Druck befindet, schon genannt, ebenso finden sich auch Hinweise auf Digitalisate. So
entstand mit dem handlichen Opus ein gutes, profundes Studienbuch zur Geschichte des Konstanzer
Konzils und seiner Wirkungsgeschichte mit vielen weiterführenden Hinweisen, das guten Gewissens
weiterzuempfehlen ist. Dieter Speck

Wolfgang M. Gall: Kleine Geschichte der Stadt Offenburg, G. Braun Buchverlag, Karlsruhe 2013, 232
S., 104 Abb.

In der bewährten Reihe der kleinen Stadtgeschichten des Karlsruher Verlags G. Braun liegt nun auch ein
Bändchen zum mittelbadischen Oberzentrum Offenburg vor. Autor ist der Historiker Wolfgang M. Gall,
Leiter von Archiv und Museum der Stadt Offenburg und Lehrbeauftragter am Historischen Seminar der
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, ein ausgewiesener Kenner der Materie, der sich in zahlreichen Publikationen
mit der Kultur- und Sozialgeschichte Offenburgs und der Ortenau beschäftigt hat.

Klar gegliedert, gut bebildert und mit einem umfangreichen Literaturapparat versehen bietet die
„Kleine Geschichte der Stadt Offenburg" einen kompakten aber inhaltsreichen Überblick von den Anfängen
Offenburgs als römische Militärsiedlung über die Stadtgründung im hohen Mittelalter bis in die
Gegenwart. Dabei spielte stets die Nähe zu Straßburg eine Rolle, das schon im Mittelalter und in der frühen
Neuzeit entscheidenden, vor allem wirtschaftlichen Einfluss auf die angrenzenden rechtsrheinischen
Gebiete und Ortschaften ausgeübt hat. Die Lage zum großen Nachbarn, später die Stellung als Grenzstadt
hat Offenburgs Geschichte maßgeblich geprägt.

Der Dreißigjährige Krieg hatte für den Oberrhein massive Auswirkungen - nicht nur durch die
Kriegshandlungen selbst, sondern auch durch die politischen Veränderungen nach dem Friedensschluss
von 1648. Im weiteren Verlauf des 17. Jahrhunderts und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde
die neue Grenze am Rhein immer wieder von feindlichen Truppen überschritten. 1689 fand die weitgehende
Zerstörung der Reichstadt Offenburg statt, in deren Folge sie im Stil des Barock wieder aufgebaut
wurde.

Ein Jahrhundert später drangen die Ideen der Französischen Revolution über die nahe Grenze und
führten zu sozialen Unruhen, die mit dem Übergang der Stadt an das neue Großherzogtum Baden zunächst
endeten. Breiten Raum in der Darstellung von Offenburgs Stadtgeschichte nimmt naturgemäß die
Revolution von 1848/49 ein, die hier eines ihrer Zentren hatte. Das in Badens Mitte gelegene Offenburg,
das seit 1844 zudem leicht mit der Eisenbahn erreichbar war, wurde schon im Vorfeld Schauplatz einer
großen Volksversammlung, die mit den „13 Forderungen des Volkes" vom 12. September 1847 ein zentrales
Manifest der demokratischen Bewegung in Baden und darüber hinaus formulierte.

Der siegreiche Krieg gegen Frankreich 1870/71 stärkte die Wirtschaftskraft Offenburgs und begünstigte
die Entwicklung zahlreicher Industriebetriebe, darunter Textil, Zigarren, Glas und weltweit führende
Produktionsstätten von Glas- und Email-Werbeschildern. Die zunehmende Ausrichtung der Beamten-
und Angestelltenstadt auf die Industrie führte in der Weltwirtschaftskrise zu einer Radikalisierung, die
den Aufstieg der Nationalsozialisten begünstigte. In der Nachkriegszeit erneuerte Offenburg die alten
Kontakte zum französischen Nachbarn, initiierte als eine der ersten deutschen Kommunen eine Städtepartnerschaft
mit einer französischen Gemeinde (Lons-le-Saumier) und ist im Eurodistrikt Strasbourg/
Ortenau auch wieder eng mit seiner Nachbarstadt Straßburg verbunden.

Die chronologische Erzählung der Stadtgeschichte wird immer wieder durch Infokästen unterbrochen
, die einzelne Themen und Personen genauer beleuchten. Sie widmen sich u.a. den Barockdichtern

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