http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2016/0015
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Abb. 4 Bodenscherbe eines Gefäßes aus dunkler Feinkeramik. Latenezeit (hier: 2./1. Jh. v. Chr.).
Baustelle FSM (Zeichnung: Heiko Wagner).
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Abb. 5 Kragenrand einer brauntonigen Schüssel (Römerzeit). Baustelle FSM (Zeichnung: Heiko Wagner).
Etwa im Bereich der Firma FSM und vielleicht auch weiter westlich wäre mit einer römischen
Fundstelle zu rechnen. Es dürfte sich um kleine Höfe (sogenannte „ländliche Einzelsiedlungen
") gehandelt haben. Sie scheinen aber ebenfalls zerpflügt worden zu sein; vermutlich
waren die ehemals vorhandenen Bauten kaum in den Boden eingetieft.
Die Spätantike/Völkerwanderungszeit (475. Jahrhundert n. Chr.)
Bis vor kurzem bestand die oben genannte große Zeitlücke zwischen dem Ende der römischen
Verwaltung im rechtsrheinischen Gebiet im mittleren bis späten 3. Jahrhundert n. Chr. und dem
7./8. Jahrhundert. Der Zeitraum für die Aufgabe des Limes und die Auflassung des Gebiets liegt
-je nach Untersuchungsregion - zwischen etwa 250 bis 270/280 n. Chr. Im späten 3. Jahrhundert
wurden erste Kastelle am Rhein (Breisach „Münsterberg", Basel „Münsterhügel") errichtet
, die später durch zahlreiche weitere Anlagen ergänzt wurden. Das reguläre römische Heer
und die Verwaltung hatten sich ins Elsass und in die Nordschweiz zurückgezogen. Am Rhein
entstand eine neue Grenzzone, die durch Bauten des Militärs (am Hochrhein auch durch Türme)
und durch Patrouillen von schnellen Flussschiffen gesichert wurde. Die römischen Ansprüche
am rechtsrheinischen Gebiet bestanden jedoch weiter. Stellenweise holte man Rohstoffe (Holz,
Steine) und unterhielt auch am rechtsrheinischen Ufer einige befestigte Brückenköpfe (z.B. an
der Burg Sponeck bei Jechtingen sowie gegenüber von Kaiseraugst) und Schiffsländen (einfa-
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