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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
135.2016
Seite: 38
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in Verbindung.104 Die Vermutung liegt nahe, dass in dieser Anfangszeit erfahrene Brüder aus
bereits gut funktionierenden Kommenden mit der Leitung des Freiburger Hauses betraut wurden
. Erst gegen Ende der 1290er-Jahre kamen die Komture aus Familien, die auch anderweitig
als Förderer der Freiburger Kommende auftraten. Belastbare Aussagen über Karrierechancen
der verschiedenen Personengruppen sind jedoch aufgrund der geringen Anzahl von Amtsträ-
gern nicht zu gewinnen. Uberraschenderweise konnte festgestellt werden, dass mehrere Ordensbrüder
sich später ohne Amt oder in einfachen Funktionen wiederfanden, nachdem sie
zuvor bereits verantwortliche Positionen innehatten.

Die Probleme bezüglich der ,einfachen4 Brüder wurden angesprochen. 1276 sticht Konrad
Bickenreute als einer der wenigen überhaupt explizit als Priesterbruder nachweisbaren
Ordensbrüder heraus.105 Unklar bleibt, in welchem Zusammenhang er mit C(onrado) dicto de
Buccenrvti steht, der 1258 erwähnt ist.106 Der zweite nachweisbare Priesterbruder, ein gewisser
Burkard,107 könnte mit brüder Burkart der priester von Bernem identisch sein. In Bern befand
sich eine reine Priesterkommende,109 sodass unklar bleibt, inwiefern dieser (oder diese) der Freiburger
Kommende zugerechnet werden darf.

Über einen langen Zeitraum tritt Ulrich Rindkauf als Zeuge auf. Anfangs ohne Ordenszugehörigkeit
wird er 1276 und 1279 ein Bruder und 1280 sogar Priesterbruder genannt. Ein
letztes Mal erscheint er im März 1300.110 Bei ihm handelt es sich um ein Mitglied einer der
jüngeren Freiburger Ratsfamilien. Weitere Familienmitglieder sind in Urkunden, die die Deutsch-
ordenskommende betreffen, als Zeugen überliefert.111 Wie Mathias Kälble feststellte, handelte es
sich bei dieser Familie um eine der ersten jüngeren Ratsfamilien Freiburgs, denen es gelang, die
Ritterwürde zu erwerben.112 Zahlreiche Ordensbrüder stammten aus Geschlechtern, die bereits in
Beziehung zum Freiburger Ordenshaus standen. Zu diesen Personen zählen die Adligen Friedrich
von Hachberg,113 Heinrich von Falkenstein,114 Johannes von Falkenstein115 und Bertold von Biengen
.116 Daneben stehen Vertreter der städtischen Familien wie Johannes Fasser, Heinrich Küchlin
und Konrad Küchlin.117 Als soziale Trägerschicht bildeten sich folglich verstärkt der ländliche,

104 Zur Entstehung dieser beiden vgl. Militzer, Von Akkon zur Marienburg (wie Anm. 4), S. 254 und 256.

105 Brüder Cuonrat der priester ze nanamen geheiszen Bucginrvte, FUB I, Nr. 287; ohne die Kennzeichnung
als Priester 1279 in FUB I, Nr. 318. Da er jedoch zu Beginn der Zeugenliste steht, ist anzunehmen, dass
lediglich auf die Bezeichnung verzichtet wurde.

FUB I,Nr. 171.

107 FUB I, Nr. 318 und 331.

108

106

109
110

FUB I. Nr. 287.

Vgl. Heim (wie Anm. 5), S. 8.

Zeuge ohne Zugehörigkeit: FUB I, Nr. 171, 211 und 233; Bruder: ebd., Nr. 299 und 318, sowie FUB II,
Nr. 284; Priesterbruder: FUB I, Nr. 331. Ob es sich insgesamt um eine Person handelt, die über einen
Zeitraum von 42 Jahren nachweisbar ist, oder um mehrere Personen, ist nicht feststellbar.

111 Albrecht bzw. Albert Rindkauf von 1272-1298, FUB I, Nr. 263; FUB II, Nr. 57, 132 und 247f.; Rudolf
Rindkauf von 1270-1292, FUB I, Nr. 233 und 263; FUB II, Nr. 132.

112 Kälble (wie Anm. 67), S. 233-235.

113 FUB II, Nr. 247, 261, 269 und 284.

114 FUB I, Nr. 318, 323 und 332. 1272 war er bereits Landkomtur, ebd., Nr. 254.

115 FUB II, Nr. 247, 261 und 269. Er ist 1318 als Freiburger Komtur und später in Preußen als Komtur von
Mewe nachweisbar, vgl. Hellmann (wie Anm. 3), S. 25.

116 FUB II, Nr. 247, und FUB III, Nr. 63.

117 Johannes Fasser: FUB II, Nr. 261 und 269; Heinrich Küchlin: FUB I, Nr. 318, 325 und 331; Konrad Küchlin
: FUB II, Nr. 261 und 269. Der in FUB III, Nr. 66, auftretende K[onrad] Küchlin dürfte ein anderer
sein, da er hier nicht unter den Brüdern des Ordens aufgelistet ist. Auf die Unterstützung dieser Gruppe

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